In der letzten Woche vor Weihnachten hat es für die Wiener Börse lange düster ausgesehen, denn die Indizes signalisierten bereits ein sattes Minus. Am Freitag zeigte der Markt allerdings einen starken Zug nach oben und folgte damit der Befestigung der internationalen Börsen.
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Die Aktienmärkte starteten zunächst mit Optimismus in die Woche. Unterstützung erhielten sie von dem an den Finanzmärkten vielbeachteten Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland, der im November gegenüber dem Vormonat leicht angestiegen ist. Gut weggesteckt wurden neuerliche Gewinnwarnungen - diesmal aus der Versicherungsbranche. Einer vorübergehenden Schwäche zur Wochenmitte folgte ein deutlicher Aufwärtstrend zum Wochenausklang. Auch Wien schwächelte vor allem am Donnerstag, ehe sich am Freitag, dem letzten Verfallstag für ÖTOB-Produkte in diesem Jahr, eine starke Aufwärtsbewegung durchsetzen konnte. Damit machte sich wieder Hoffnung breit, daß man an den beiden verbleibenden Handelstagen des Jahres noch festere Kurse sehen könnte.
Die dritte Dezemberwoche beendete der Wiener Leitindex ATX mit 1.127,75 Punkten, gegenüber dem Vorwochenschluß nur ein leichtes Minus von 0,3%. Tags zuvor war der Index allerdings auf 1.108,52 Zähler abgestürzt. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt lag mit 461,67 Punkten nur marginal über dem Stand der Vorwoche (461,25). Die im ViDX abgebildeten wachstums- und technologieorientierten Werte verloren 2,8% und lagen damit im Trend von Europas Wachstumsmärkte.
Im ATX-Markt zog das Indexschwergewicht Erste Bank um 3,2% an. Um etwas mehr als 2% verbessert haben sich Head, EVN und Wolford. Der Wasseraufbereiter BWT litt unter starkem Abgabedruck und fuhr ein Minus von 7% ein. Im Markt vermutete man Fonds als Verkäufer von BWT-Aktien. Schwach präsentierten sich auch Palfinger (-4,8%), Telekom Austria (-2,7%) und BETandWIN.com (-2,5%).
Im Specialist Market waren Performance AG mit einem Plus von 15,7% - allerdings von nahe dem Jahrestief ausgehend - Gewinner der Woche. Nach einem Anstieg um 13,6% erzielte Agrana mit 25 Euro ein neues Jahreshoch. Deutlich fester notierten weiters Admiral Sportwetten (+6,1%), der neue Demel-Eigentümer Do & Co (+4,4%) sowie Constantia-Verpackungen (+3%). Die Liste der Verlierer im Specialist Market wurde von SW Umwelttechnik (-7,8%) und stage1.cc (-6,7%) angeführt. UIAG schwächten sich um 4,2% ab, Semperit um 3,3%, Libro um 3,2% sowie Andritz und Allianz Elementar um je 3%.
Bei den im Auction Market notierten Small Caps legten Agra Tagger um knapp ein Drittel zu. Die Stammaktien der Voith Paper erzielten nach einem Plus von knapp 24% mit 26 Euro ein neues Jahreshoch. Um mehr als 15% erhöht haben sich weiters HTA, Bluebull und NÖM. Massiv eingebrochen sind hingegen die Stamm- und Vorzugsaktien der Vogel & Noot Holding mit minus 64,8% bzw. 47,4%. Empfindliche Einbußen auch für die Kapitalanteilscheine der Caravelle (vormals Hild, minus 33,4%), für igm Vorzug (-22,2%) sowie Kapital & Wert (-19,6%).
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse