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Wodkatrinken für den Fortschritt

Von Judith Belfkih

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Wissenschafter sind mitunter als einsam mit Versuchsreihen hantierende Exoten verschrieen, die sich von der Welt und ihren Freuden zurückziehen, um an für Laien kaum verstehbaren Detailproblemen zu forschen. Dass daraus ganz handfeste Errungenschaften für die Menschheit entstehen können, erstaunt dann nicht zuletzt die Forscher selbst.

Was Linguisten der Uni in Maastricht zu ihrer jüngsten Studie veranlasst hat, widerspricht diesem Klischee. Sie kann nur an der Bar entstanden sein oder bei einer Flasche Rotwein und aus der angesäuselten Erkenntnis: Immer, wenn ich getrunken habe, sprudeln mir die Fremdsprachen nur so aus dem Mund! Diese Erfahrung der spontanen Mutation zum multiplen Muttersprachler kennen wohl viele. Um diese rauschhafte Erkenntnis auf nüchterne Beine zu stellen, haben Forscher in Maastricht eine Versuchsreihe gestartet und Deutsch-Muttersprachler Niederländisch sprechen lassen - unterstützt von Wasser oder Wodka. Das Ergebnis: Der Alkohol hilft womöglich bei der Aussprache, die Wodka-Gruppe sprach demnach mit weniger Akzent.

Alkohol löse Sprachhemmungen, und das könnte dafür sorgen, dass die Aussprache besser werde, so die Begründung der Forscher.

Ob nur deutschsprachige Menschen sprachlich verkrampft sind oder ob auch Italiener besser Russisch sprechen, weiß die Studie natürlich nicht. Auch ob der Aussprachefortschritt in wieder ernüchtertem Zustand anhält oder ab welcher Promillegrenze der Effekt ins Gegenteil kippt. Fragen, die das multikulturelle Miteinander maßgeblich prägen könnten! Da müssen wohl noch etliche weitere Studien folgen. Prost!