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Wohn-Entscheidungen in weiblichen Händen

Von Petra Medek

Wirtschaft

Längst üben sich Werbung und Marketing in zielgruppenorientierten Strategien. Kampagnen für die Kids und Spots für Senioren entstehen. Das Interesse an der Zielgruppe der Frauen scheint bei manchen Wirtschaftstreibenden jedoch gering. Vor allem Bau- und Immobilienbranche haben hier Defizite.


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Diese täten jedoch gut daran, eine Trendumkehr einzuläuten, wie eine gestern vorgestellte Studie zeigt, die die Agentur Ecker & Partner mit dem Gallup-Institut erstellt hat. Denn demnach sind es die Frauen, die die Entscheidungskompetenz in Sachen Wohnen tragen. So würden Frauen etwa eine Vorselektion bei der Wohnungssuche treffen und erst dann aus den potenziellen Objekten mit dem Partner aussuchen, sagte Andrea Baidinger von Ecker & Partner gestern in einem Pressegespräch.

Für die Studie wurden im Jänner 2002 österreichweit 1.000 Frauen im Alter zwischen 25 und 49 Jahren befragt. Dass die Immobilienbranche an den Frauen dieser Altersgruppe, die immerhin 25% der Gesamtbevölkerung stellen, vorbeiwirtschaftet, zeigt sich daran, dass nur 9% der Befragten für die Wohnungssuche einen Makler beauftragen. Hingegen verlassen sich 30% der Männer auf einen Makler. Mit 45% finden die meisten Frauen ihre Wohnung über Familie, Bekannte bzw. Mundpropaganda.

Frauen ziehen im Schnitt bereits zwei Jahre früher als Männer aus dem Elternhaus in die ersten eigenen vier Wände. Mit 25 Jahren haben 80% der Frauen bereits ihre erste Wohnung, erklärte Studienautorin Roswitha Haßlinger von Gallup. Rund ein Viertel ist beim Auszug aus dem Elternhaus 20 Jahre oder jünger. Die häufig in Inseraten angepriesenen "Startwohnungen" mit rund 35m² entsprechen laut der Expertin nicht dem Trend: 84% der Befragten gaben an, dass ihre erste Wohnung im Schnitt 77 m² groß war. Nur wenige leben als Single, rund drei Viertel der Befragten wohnten in ihrer ersten Bleibe nicht allein.

Aktuell haben die Wohnungen der 25- bis 49-Jährigen etwa 99 m². Die Wunschgröße liegt jedoch bei 115 m².