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Die Bundesimmobiliengesellschaft BIG hat fast alle Wohnungen aus ihrem Bestand verkauft: 8.800 Wohnungen wechselten seit 1994 für insgesamt 348 Mio. Euro den Besitzer. Trotz dieser Größenordungen handelte es sich dabei nur um 5 bis 6% der von der BIG verwalteten Gebäudeflächen. Insgesamt verwaltet die Immobiliengesellschaft für ihren Hauptmieter, den Bund, Flächen im Ausmaß von 6,8 Mio. Quadratmetern, wobei laufend investiert, saniert und teilweise auch zugekauft wird.
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"Unser Ziel ist der Erhalt der Immobilien in Bundesgebrauch," meinte Christoph Stadlhuber, Geschäftsführer der BIG gestern vor Journalisten in Wien.
Künftig will sich die Immobiliengesellschaft aber auch als Projektentwicklerin dort betätigen, wo der Bund Flächen aufgibt und verkaufen will. "Wir wollen als Dienstleister für den Bund arbeiten", erläutert Stadlhuber weiter. Mit den Immobilien-Verkäufen des Bundes solle bestmöglich gewirtschaftet werden.
Die größten Projekte der BIG finden sich im ersten Wiener Gemeindebezirk. Dabei handelt es sich um das Areal des Finanzministeriums zwischen Kärntner Straße und Himmelpfortgasse sowie um das frühere Handelsgericht in der Riemergasse.
"In der Riemergasse stehen wir bereits in Verhandlungen mit zwei internationalen Hotelbetreibern", meinte der BIG-Chef - ohne Namen nennen zu wollen. Im Herbst 2006 solle dort Baubeginn für ein Luxushotel sein.
Das Areal des Finanzministeriums habe man für 50 Mio. Euro erworben, so Stadlhuber. Die Finanzbeamten müssen 2006 vorübergehend in die inzwischen sanierten Räumlichkeiten der Statistik Austria in der Hinteren Zollamtsstraße ziehen. Dann wird das Finanz-Areal zur bisher größten BIG-Baustelle mit 30.000 Quadratmetern Nutzfläche. Ein Büro-Wohn-Haus soll entstehen mit Geschäften Richtung Kärntner Straße. Nach der Sanierung, um das Jahr 2011, werden die Finanzbeamten wieder zurückgesiedelt, allerdings auf eine kleinere Fläche, nämlich nur in das einstige als Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse.
BIG ist die größte Bauherrin der Republik
Die BIG ist die größte Auftraggeberin in der heimischen Bauwirtschaft. Allein 2004 investierte sie 192 Mio. Euro in Neubauten und Generalsanierungen sowie 143 Mio. Euro in die Instandhaltung der von ihr betreuten Bundesimmobilien. Bei einer Bilanzsumme von über vier Mrd. Euro steigerte sie - trotz des Verkaufes fast aller Wohnungen aus ihrem Besitz - ihre Umsatzerlöse auf 688 Mio. Euro (2003: 677 Mio. Euro). Mehr als 80% davon resultieren aus Mieteinnahmen, der größte BIG-Mieter ist der Bund.
2004 betrug der Wert des gesamten BIG-Liegenschaftsvermögens über 4 Mrd. Euro. Damit wurde ein Bilanzgewinn von rund 46 Mio Euro erzielt. Der Schuldenstand lag allerdings bei 3,6 Mrd. Euro. Dieser blieb in etwa stabil seit 2003. Insgesamt erhielt der Bund vergangenes Jahr 60 Mio. Euro von Seiten der BIG, den Großteil aus Liegenschaftsverkäufen. 5 Mio. Euro wurden als Dividende an ihn ausgeschüttet.
Künftig will die BIG laut Stadlhuber auf "kontrolliertes Wachstum" setzen. Im Bereich Schulen und Universitäten hat sie noch einen großen Berg Arbeit vor sich - Stichwort: "Generalsanierungsplan". Für die Instandhaltung der Schul- und Universitätsgebäude habe man vorerst einmal etwa 600 Mio. Euro veranschlagt, so Stadlhuber. In den kommenden Monaten sollen die dazugehörigen Projekte beschlossen und mit Prioritäten versehen werden.