Trotz Rekordinvestitionen in Höhe von 395 Mill. Schilling gelang es dem börsenotierten Vorarlberger Strumpf- und Bodyerzeuger Wolford, im abgelaufenen Geschäftsjahr 1998/99 sowohl eine Steigerung | des Umsatzes als auch des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) zu erreichen.
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Damit habe Wolford das drittbeste Ergebnis in der knapp 50jährigen Unternehmensgeschichte erzielt, sagte Wolford-Vorstandsvorsitzender Fritz Humer am Freitag in der Bilanzpressekonferenz.
Der Umsatz stieg von 1,6 auf 1,8 Mrd. Schilling (+10,1%). Das EGT kletterte von 172,8 Mill. auf 185,3 Mill. Schilling (plus 7,2%), und lag damit über den Schätzungen der Analysten, die mit 6%
gerechnet hatten. Das Betriebsergebnis belief sich auf 151,6 Mill. (nach 135,8 Mill.) Schilling, was einem Plus von 11,7% entspricht. Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf 1.899 (plus 238). Der
Hauptversammlung wird eine unveränderte Dividende von 10% vorgeschlagen. Außerdem will der Vorstand das Stock-Option-Modell fortsetzen und Wolford-Aktien bis zu 10% des Grundkapitals zurückkaufen.
Mit der Fertigstellung des Umbaus der Firmenzentrale in Bregenz rechnet Finanzvorstand Josef Metzler noch heuer. Das sei mit 156,5 Mill. Schilling der größte Brocken an Investitionen gewesen, betonte
er. Der Rest an Ausgaben entfalle auf den Ausbau der Wolford-Flagships, der Shop-in-shops und auf Werbung und Marketing zur Steigerung des Luxusartikelimages, sagte Metzler.
Angesprochen auf die Börsenotierung in Frankfurt sagte Humer im Gespräch mit der "Wiener Zeitung", daß derzeit alles "in Recherche" sei, das Finanzministerium prüfe noch. Abzuwarten sei auch
die Anbindung der Wiener Börse an das Xetra-System, er, Humer, rechne aber heuer nicht mehr mit einer Entscheidung.
Die Krisen des vergangenen Jahres seien mehr als glimpflich an Wolford vorübergegangen: In Japan war das Unternehmen noch nicht vertreten, und außerdem biete man ein Programm, das es dort bisher
nicht gegeben habe. In Rußland habe es mehr Probleme gegeben, die seien aber jetzt gelöst · immerhin werde im Juli die dritte Wolford-Boutique in Moskau eröffnet, betonte Humer.
Der Bereich der Beinbekleidung, der derzeit einen Anteil von rund 54% nach einstmals 76% im Gesamtsortiment ausmache, werde sich konsolidieren, meinte der Wolford-Chef. Verantwortlich für den
gesunkenen Anteil sei neben der längeren Produkthaltbarkeit auch das Design und bis zu einem gewissen Maß das Wetter. Die neue Wäschelinie, die im September auf den Markt kommt, sei in Synergie mit
Palmers entstanden, von dessen Distribution Wolford profitiere. Eine Umwandlung weiterer Gazelle-Filialen in Wolford-Boutiquen werde überlegt, sagte Humer.