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Wolford: "Terror-Bilanz"

Von Christina Mondolfo, Bregenz

Wirtschaft

Der Vorarlberger Strumpf- und Bodyerzeuger Wolford ist im Geschäftsjahr 2001/2002 (per Ende April) tief in die Verlustzone gerutscht. Normalerweise seien September und Oktober die verkaufsstärksten Monate des Jahres, doch die Terroranschläge am 11. September 2001 hätten eine starke Kaufzurückhaltung im Luxussegment ausgelöst, sagte Vorstandsvorsitzender Fritz Humer gestern bei der Bilanzpressekonferenz in Bregenz.


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Der dadurch bedingte Umsatzverlust von 4% auf 137,6 Mill. Euro habe den Turnaround verhindert. Besonders die Umsatzentwicklung in Österreich (minus 21%) und Japan (minus 22%) sei durch Restrukturierungsmaßnahmen besonders stark belastet gewesen.

Einen eklatanten Einbruch musste das Unternehmen beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) hinnehmen. Es sackte von plus 286.000 Euro auf minus 5,8 Mill. ab. Der Jahresfehlbetrag lag bei minus 4,6 Mill. Euro, nachdem im Jahr davor noch ein Überschuss von 744.000 Euro erzielt werden konnte. Der Mitarbeiterstand reduzierte sich auf 1.693 (1.892). Wolford werde erneut keine Dividende auszahlen, "sondern erst dann, wenn wir sie verdient haben", betonte Humer. Mit den bereits begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen sollte heuer aber der Turnaround zu schaffen sein, zeigte sich Humer vorsichtig optimistisch. Das Unternehmen sei schlanker geworden, die Lieferfähigkeit sei wesentlich verbessert worden. Der Vertrieb wurde restrukturiert, Standortbereinigungen seien auch weiterhin ein Thema.

Er, Humer, sei zwar nicht euphorisch, was das laufende Geschäftsjahr betreffe, er erwarte aber zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis. Personalkürzungen solle es jedenfalls keine weiteren geben. Im schwachen Dollar sehe er mittelfristig kein Problem, da Wolford durch Hedging auf 12 Monate abgesichert sei.