Der Tourismusobmann der Wirtschaftskammer, Hans Schenner, freut sich, dass das Minus bei den Nächtigungen in der Sommersaison nicht größer war als 1,2 Prozent. Und damit stärkt er Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Österreich-Werbung-Chefin Petra Stolba den Rücken, wenn diese heute, Samstag, den offiziellen Startschuss für die Wintersaison geben. Für die heimischen Touristiker wirds jedoch jetzt erst richtig brenzlig: Wie groß werden die Einbußen in der wichtigsten Saison tatsächlich sein? Mitterlehner geht ja von einem Umsatzminus von rund fünf Prozent aus.
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Wenn an diesem Wochenende in Sölden dem Skisport gehuldigt wird, überschätzt man vielleicht die Wichtigkeit der zwei Brettln für die Zukunft des heimischen Tourismus. Denn nur magere elf Prozent aller Urlaube der Europäer in der kalten Jahreszeit entfallen auf klassische Wintersporturlaube - davon werden 50 Prozent in Österreich verbracht. Und niemand glaubt, dass es ausgerechnet in der Krise gelingt, diesen Anteil zu vergrößern.
Doch es ist bei weitem nicht nur die Wirtschaftskrise, die den Touristikern in der kalten Jahreszeit den Schweiß auf die Stirn treibt. Der Winterurlaub, auf den die heimische Tourismusindustrie immer noch zu sehr fokussiert ist, steht und fällt zudem mit einer guten Schneelage.
Nicht gerade förderlich sind außerdem die Preise: Ein einwöchiger Skiurlaub für eine vierköpfige Familie kostet gut und gern so viel wie zwei Wochen Sommerfrische. Grund sind nicht zuletzt die Ski-Pässe: Laut der heimischen Seilbahnwirtschaft variieren die Preise für Tages-Skipässe für Erwachsene in Österreich - je nach Größe und Standort des Skigebiets - zwischen 26 und 43,50 Euro.