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Worauf warten? Am 26. Oktober startet das Klimaticket

Von Sigrid Maurer

Gastkommentare

Mit der grünen Regierungsbeteiligung beginnt die Verkehrsrevolution.


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Bereits vor den Koalitionsverhandlungen hat Werner Kogler, heute Vizekanzler, einen wesentlichen Grundgedanken einer grünen Regierungsbeteiligung so zusammengefasst: Klimaschädliches Verhalten muss in Zukunft einen fairen Preis bekommen, klimaschonendes Verhalten muss günstiger werden. Ökologisches Umsteuern wird in allen Lebensbereichen notwendig sein - vom Steuersystem über die Landwirtschaft bis hin zum Verkehr. Nur so können wir der Klimakrise etwas entgegensetzen.

Die Zeit dafür drängt, wie der kürzlich veröffentlichte Bericht des Weltklimarates erneut drastisch und alarmierend aufzeigt: Die Klimakrise bedroht unseren Alltag, wie wir ihn gewohnt sind. Die Vorboten können wir bei uns in Österreich schon heute spüren: Hitze und Dürre machen unseren Landwirtinnen und Landwirten das Leben schwer, ihre Ernte vertrocknet auf den Feldern. Tennisballgroße Hagelkörner durchschlagen Hausdächer. Hallein wurde überflutet. Klimaaktivistinnen und -aktivisten weltweit stellen die Frage, worauf die internationale Staatengemeinschaft in der Bekämpfung der Klimakrise noch wartet.

Für die Grünen ist klar: Die Zeit des Wartens ist vorbei. Wenn unser Land bis 2040 klimaneutral werden soll, müssen wir jetzt etwas tun. Deswegen hat nun auch das Warten auf das Klimaticket ein Ende. Ab dem 26. Oktober gibt es mit dem "KlimaTicket Now" ein Ticket, mit dem man alle Öffis in sechs Bundesländern nutzen kann - und die Züge von ÖBB und Westbahn in ganz Österreich. Für alle, die nicht mehr länger warten und schon jetzt das Klima schützen wollen, ein unschlagbares Angebot. Mit den drei fehlenden Bundesländern - Wien, Niederösterreich und Burgenland - wird auf Hochtouren verhandelt.

Klimaschutzexpertinnen und -experten weisen schon lange darauf hin: Wenn wir unser Klima retten wollen, dann muss der Verkehr runter von der Straße und rauf auf die Schiene. Luxemburg hat heuer mit 1. März den gesamten öffentlichen Verkehr für alle kostenlos gemacht, in Tallinn gibt es bereits seit 2013 Gratis-Öffis, genauso wie in mehreren Orten in Frankreich, Spanien und Belgien. In vielen Ländern wurde die Verlagerung auf saubere Mobilität schon vor Jahren gestartet: Die Zukunft des Verkehrs ist der öffentliche Verkehr als Mobilitätsangebot für alle, unabhängig von der Gehaltsklasse. In Österreich wird das österreichweite Öffi-Ticket seit 15 Jahren von Politikerinnen und Politikern versprochen. Passiert ist nichts. Mit den Grünen in der Regierung wird dieses Projekt jetzt tatsächlich umgesetzt.

Gemeinsam mit dem Klimaticket wird massiv in den Ausbau des Öffi-Angebots investiert. Das bedeutet für die Zukunft: mehr Züge, mehr Straßenbahnen, mehr Busse und massiven Netzausbau, gerade in den ländlichen Regionen. Mit Projekten wie dem Mobilitätsmasterplan 2030, dem Ausbau des europäischen Nachtzugnetzes oder 17,5 Milliarden Euro fürs ÖBB Rahmenprogramm wird es uns gelingen, die CO2-Bilanz in Österreich drastisch zu verringern. Sämtliche Regierungen haben von der Verkehrswende mit dem Öffi-Ticket immer nur geredet, jetzt wird sie endlich umgesetzt. Wir lassen die Menschen nicht mehr länger warten im Kampf gegen die Klimakrise.

Jeden Dienstag lesen Sie an dieser Stelle den Kommentar eines Vertreters einer Parlamentspartei.