Die heimische Autozubehörkette Forstinger hat den Ausgleich geschafft: Im Mai habe man die letzte Ausgleichsquote bezahlt, sagte Forstinger-Geschäftsführer Karl-Heinz Wörle gestern vor Journalisten. Im Vordergrund aller strategischen Überlegungen stehe nun der Kundennutzen, denn "Chef ist der, der zahlt", beschreibt Wörle die Geschäftsphilosophie.
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Nach der Insolvenz sei das Kostenmanagement erste Aufgabe gewesen - die habe man gelöst: Heute verfüge Forstinger über 4 Mill. Euro Eigenmittel, was einer Eigenkapitalquote von 20% entspreche. Die 850 Mitarbeiter und 113 Filialen sollen beibehalten werden. Für heuer plant Wörle einen Umsatz von 125 Mill. Euro, was flächenbereinigt dem von 2002 entspricht.
Jezt denke man auch wieder intensiver über Expansion nach: Eine Filiale in Vorarlberg sei angedacht, aber auch Tschechien, die Slowakei, Slowenien und Ungarn habe man im Visier, betonte Wörle. Ob Forstinger dort mit eigenem Geld oder mit Franchise in den Markt gehen werde, sei noch nicht entschieden.
Forstinger will sich künftig auf die Bereiche Autozubehör, Verschleisssteile und Tuning konzentrieren. Das Sortiment wurde von ehemals 34.000 Artikeln auf 8.500 gestrafft. Die Lieferantenzahl wurde auf 160 halbiert, für die Belieferung der Märkte habe man den Schweizer Logistiker Derendinger gewonnen.
Aufgelassen wird auch das Werkstättengeschäft: "Da ist eine 100%ige Auslastung sehr schwierig." Bleiben soll das Schnellservice mit Auspuff, Reifen, Stoßdämpfern, Bremsen und - in speziellen Märkten - mit dem "Pickerl". Aufgehoben wurde auch die Trennung zwischen Werkstatt und Handel: Wenn ein Mechaniker gerade keinen Auftrag habe, dann werde er im Geschäft verkaufen, so Wörle weiter.
Mit Jahresende will Forstinger eine Bestpreisgarantie einführen und die Preisführerschaft antreten: "Ein Discounter werden wir aber nicht", betonte Wörle. Überlegt werde auch der Verkauf von Neuwagen, die Entscheidung darüber soll im nächsten Jahr fallen.