Zum Hauptinhalt springen

Worüber Wien spricht?

Von Hans-Paul Nosko

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Am Dienstag wollte ich es wissen: Worüber spricht Wien? Einige Themen kannte ich bereits aus eigener Wahrnehmung. Zunächst das hundsgemeine Wetter (Regen am Sonntag, Sonne während der Arbeitswoche); wie´s im Urlaub war und mancherorts der Hurrikan Katrina. Ein kleiner Ausschnitt der Wirklichkeit. Um den großen Rest mitzubekommen, drehte ich um 16 Uhr Radio Wien auf: "Darüber spricht Wien".

Zunächst die Verwüstungen in New Orleans und Umgebung: Jedenfalls Gesprächsthema. Dann die Zahlungsmoral der Österreicher. Durchschnittlich 13 Tage sind sie im Verzug beim Begleichen ihrer Rechnungen: Gesprächsthema, eine Stunde lang auf einer Pressekonferenz eines Gläubigerschutzverbandes. Anschließend die Möglichkeit, Schillingbanknoten und -münzen in den Bussen der Nationalbank zurückzugeben, die Schlangen davor und die Tatsache, dass die Bertha-von-Suttner-Tausender nur noch Souvenirstatus besitzen: Sicherlich eine Sache, die viele Leute in Wien bewegt, im wahrsten Sinn des Wortes. Und zuletzt ein toller Beitrag von Joana Radzyner über den 25. Jahrestag der Gründung der Solidarno æ , deren Mitgliederzahl zwar von einst zehn Millionen auf nunmehr 700.000 gefallen ist. Wahrscheinlich nicht das, worüber die Wiener Bevölkerung so spricht, aber wert, davon gehört zu haben.