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Wos wor sei Leistung?

Von Bernhard Baumgartner

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Walter Meischberger, Trauzeuge des vielgescholtenen Ex-Finanzministers Karl-Heinz Grasser, soll sich ja laut den im Fall Buwog veröffentlichten polizeilichen Abhörprotokollen von Grassers Handy nicht immer genau erinnern können, wofür er Honorare in abenteuerlicher Höhe kassiert hat. Nun publizierte "profil" ein angebliches Email Meischbergers an ORF-Chef Wrabetz, in dem sich ersterer ganz genau erinnert, was ihm zusteht.


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In dem Schreiben aus 2007 erinnerte Meischberger an die Kür von Wrabetz, die auch dank seiner Stimme im Stiftungsrat möglich wurde: "Damit ist es bereits ein Jahr her, dass ich meinen Teil unserer Vereinbarung eingehalten habe, obwohl das damals gar nicht so einfach war, während Du - nach wie vor - keinerlei Anzeichen gibst, auch Deinen Teil der Vereinbarungen einhalten zu wollen." Meischberger soll eine wöchentliche Magazin-Sendung für die Zielgruppe 45+ versprochen worden sein. Budget: drei Millionen Euro. Aus der Sendung wurde nichts. Lediglich 8000 Euro soll Meischberger bekommen haben - für die Erstellung von Präsentationen.

Wenn es stimmt, was Meischberger schreibt, ist das ein klassischer Fall von Stimmenkauf. Auch wenn Wrabetz den Kaufpreis letztlich schuldig blieb, wäre das ein Skandal der Extraklasse. ORF und Meischberger dementieren übrigens - letzterer bezweifelt die Echtheit des "profil"-Mails. Das wäre auch besser. Für den ORF und für Meischberger.