USA doch bereit zu Zugeständnis bei Baumwolle. | Kein freier Zugang für Zucker, Textilien. | Hongkong. (wai) Bei der Welthandelskonferenz stocken die Verhandlungen über den zoll- und quotenfreien Zugang für Waren aus den 49 ärmsten Ländern der Welt (least developed countries, kurz: LDCs) auch weiterhin. Im Rahmen eines Entwicklungspaketes soll ja beim WTO-Gipfel speziell den LDCs geholfen werden. Die EU schlägt vor, dass mit Ausnahme von Waffen alle Güter aus LDCs weder Zöllen noch Quoten unterliegen sollen. Die USA wollen nicht soweit gehen: sie wollen für diverse Textilprodukte aus Bangla Desh und Kambodscha auch weiterhin Zölle einheben. "Völlig freier Zugang aus diesen Ländern ist für uns innenpolitisch nicht machbar", heißt es aus der US-Delegation.
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Auch für Zucker soll es keinen völlig freien Zugang in die USA geben. Das sei ein zu sensibler Bereich. Bei Baumwolle sind die USA jetzt allerdings zu Zugeständnissen bereit. Baumwollprodukte aus den LDCs sollen zoll- und vielleicht auch quotenfreien Zugang in die USA erhalten - ganz klar ließ sich das aus Stellungnahmen hoher US-Handelsbeamter noch nicht ableiten.
Neben den USA beharrt auch Japan auf gewissen Zöllen und Quoten für Güter aus den ärmsten Ländern: hier geht es um Fisch, Reis und Leder.
Keine Fortschritte bei Agrarverhandlungen
Abgesehen vom Entwicklungspaket gibt es derzeit bei den WTO-Verhandlungen keine Fortschritte. Bei den Agrarverhandlungen sind die Positionen nach wie vor verhärtet. "Wenn es bei den Agrarverhandlungen keine Fortschritte gibt, dann gibt es in allen anderen Bereichen auch keine Fortschritte", sagt der US-Handelsbeauftragte Robert Portman.