Ab 1.Oktober ist alles anders. | Statt Magister gibt es künftig Bachelors. | Wien. Die Wirtschaftsuniversität Wien (WU) stellt mit Beginn des kommenden Wintersemesters 2006/07 ihre Studienstruktur um. Das "alte" Diplomstudium hat ausgedient und wird für Studienanfänger nicht mehr angeboten, die neuen Schlagwörter lauten Bachelor-, Master- und Doktorrats-Studium. Diese Neuerung präsentierte der Rektor der WU, Christoph Badelt, am Dienstag vor Journalisten in Wien.
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"Die WU ist die erste österreichische Universität, die vollständig auf die im Bologna-Prozess festgeschriebene dreistufige Studienarchitektur umstellt", erklärte Badelt. Ab 1.Oktober können an der WU daher nur mehr Bachelorstudien in den Bereichen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Wirtschaftsrecht aufgenommen werden. "Wir sehen unser Bildungsangebot als erfolgreich an, wenn es gelingt, die Studierenden rasch ins Berufsleben zu integrieren", erklärt Vizerektor Karl Sandner die Ausrichtung der neuen Studien.
Spezialisierung ab dem dritten Semester
Zu Beginn verbindet die beiden Studien jedenfalls eine gemeinsame Eingangsphase über die ersten beiden Semester. Erst im zweiten Abschnitt des Bachelorprogramms erfolgt eine Differenzierung der Studien.
Für den Bereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften besteht ab dem dritten Semester die Möglichkeit, zwischen vier Spezialisierungen zu wählen: Betriebswirtschaft, Internationale Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft sowie Wirtschaftsinformatik.
Zukunftsaussichten des "Bachelor" eher positiv
Im Bereich Wirtschaftsrecht erfolgt nach dem homogenen Studienbeginn eine Differenzierung mit dem Ziel, Juristen mit Wirtschaftskompetenz auszubilden. Dies sei schon seit Jahrzehnten eine Kernforderung an die herkömmliche Jus-Ausbildung gewesen, sagte Badelt: "Wir mischen die Szene mit diesem neuen Bachelorstudium bewusst auf."
Auf die Job-Aussichten der künftigen Bachelor-Absolventen angesprochen verwies Badelt darauf, dass dies im Moment nicht genau eingeschätzt werden könne. Jedenfalls sei die neue Studienarchitektur darauf ausgerichtet, den Anforderungen der Wirtschaft zu genügen.
"Man wird die Bachelors sicher ausprobieren. Wir von der WU werden jedenfalls alles versuchen, um die Entscheidung der Wirtschaft mit unserem Programm zu einem klaren Bekenntnis zum Bachelor zu beeinflussen", so Badelt abschließend.