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Niemand will, dass Tiere Qualen ausgesetzt sind. Gerade bei Tiertransporten müssen Tiere aber oft entsetzliches Leid ertragen. Es ist daher unumgänglich, europaweit einen strengen gesetzlichen Rahmen für tierwürdige Bedingungen zu schaffen, denn allein im letzten Jahr wurden 300.000 lebende Rinder exportiert und dies zum Teil unter widrigsten Bedingungen!
EU-Kommissar Fischler konnte im Zuge der Agrarreform bereits die Abschaffung der Förderung für den Export lebender Rinder erreichen. Das ist ein großer Erfolg für den Tierschutz, da Tiertransporte mit dieser Massnahme drastisch an finanzieller Attraktivität verlieren.
Auch ist die Kommission der Ansicht, dass der jetzige Zustand inakzeptabel ist und raschest geändert werden muss. Das ist mehr als nur ein Hoffnungszeichen, denn die Kommission hat mir in Beantwortung einer Anfrage zugesagt, noch vor dem Sommer 2003 einen neuen Richtlinienvorschlag für den Transport von landwirtschaftlichen Nutztieren auf den Tisch zu legen.
Der Wunsch der Kommission nach einer Verbesserung des Tierschutzes bei Transporten stieß europaweit auf ein beeindruckendes Echo in der Bevölkerung - mehr als 4000 Bürger bekundeten per Internet ihre Zustimmung. Gefordert werden ua bessere Regelungen hinsichtlich der Standards und des Platzangebotes bei Tiertransporten, strengere Bedingungen bei der Genehmigung von Transportfahrzeugen und ein harmonisiertes Zulassungssystem für Fahrer. Auch das Europaparlament hat sich zu dieser Frage bereits geäußert und ist der Auffassung, dass die Begrenzung der Transportdauer zu Schlachthöfen auf 8 Stunden die einzig praktikable Lösung darstellt.
Ich erwarte daher mit Spannung diesen Richtlinienvorschlag. Für mich und alle tierschutzbewegten Kollegen im Europaparlament ist klar: Wir werden uns vehement für das Wohl der Tiere einsetzen - denn nicht zuletzt ist das auch im Interesse der Verbraucher!
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Dr. Marilies Flemming (ÖVP) ist Abgeordnete des Europäischen Parlaments und ua Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Verbraucherpolitik sowie Mitglied der Intergroup on the Welfare and Conservation of Animals