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Wut im Bauch - Audimax von Studenten besetzt

Von Nina Flori

Wissen

Protest richtet sich gegen "untragbare Uni-Zustände". | Besetzung spontan aus aufgelöster Demo entstanden. | Wien. "Wie aufgebracht die Studenten über die Zustände an der Uni sind, zeigt, dass wir seit gestern 1000 Leute zusammengebracht haben", meint der 24-jährige Politikwissenschaft-Student Alexander Fanta. "Auf der Uni gibt es nicht einmal Klopapier. Das veranschaulicht, mit welchen Mitteln hier gearbeitet wird, ziemlich gut", fügt er hinzu.


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Am Donnerstag um 13.00 Uhr wurde das Audimax der Universität Wien besetzt. Die Besetzung wurde ausgehend von einer um 12.00 Uhr anberaumten Demonstration gegen Uni-Zugangsbeschränkungen im Sigmund-Freud-Park, die, wie eine Studentin berichtet, relativ rasch aufgelöst wurde, spontan durchgeführt. Grund für die Proteste sei vor allem die im Sommer beschlossene Novelle des Universitätsgesetzes, erklärt der 20-jährige Volkswirtschaftslehre-Student Julian Schmid. Diese sei still und heimlich im Sommer verabschiedet worden, um zu verhindern, dass sich ein Protestbewegung formiere, vermutet er.

"Kein Mitspracherecht"

Anstoß bei den Studenten errege das Gesetz, weil es ihr Mitspracherecht weiter einschränke und den Universitätsräten noch mehr Einfluss zukommen lasse, meint eine 22-jährige Germanistik-Studentin. Auslöser für die Besetzung dürfte die seit Dienstag stattfindende Besetzung der Universität der Bildenden Künste gewesen sein. Zudem würden heute die Leistungsvereinbarungen zwischen Wissenschaftsminister Hahn und den Rektoren der Uni Wien verhandelt.

"Die sind völlig undurchsichtig. Wir wissen überhaupt nicht, wer wie viel Geld bekommt", erklärt eine Studentin aufgebracht. Die Besetzung soll bis Freitag fortgesetzt werden. Um die weitere Vorgangsweise zu beschließen, wurde für Donnerstag 17.00 Uhr ein Plenum anberaumt. Lebensmittel wurden mithilfe von Sammelspenden bereits organisiert.