)
Managementfehler und Kapitalmangel als Hauptursache. | Wien. Mit einem leichten Minus von 0,7 Prozent und insgesamt 4.805 zahlungsunfähigen Unternehmen blieb die Zahl der Firmenpleiten in den ersten neun Monaten 2008 fast konstant. Über 2.412 Betriebe ist der Konkurs eröffnet worden. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist das ein Plus von 5,9 Prozent. 2.393 Fälle (-6,7 Prozent) wurden mangels Masse abgewiesen, so der Gläubigerschutzverband Creditreform.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Hauptverantwortlich für die Insolvenzen seien Managementfehler sowie Kapitalmangel. Für das Gesamtjahr 2008 wird mit einem Anstieg um 2 Prozent auf rund 6.500 Firmeninsolvenzen gerechnet. Die Creditreform geht davon aus, dass sich die Finanzkrise, sobald sie die Realwirtschaft erreicht hat, "massive" Auswirkungen auf die Insolvenzstatistik haben wird.
Den größten Zuwachs bei den Firmenpleiten verzeichnete in den ersten drei Quartalen die Steiermark mit +13,6 Prozent (675 Fälle). Auch in Tirol (+2,8 Prozent, 371 Fälle) und Vorarlberg (+2,7 Prozent, 192 Fälle) kam es zu einer Steigerung. Den größten Rückgang hingegen konnten Niederösterreich (-8,7 Prozent, 747 Fälle) und Salzburg (-5,4 Prozent, 315 Fälle) aufweisen. In Wien gab es mit 17,6 Fällen je 1.000 Firmen relativ die meisten Insolvenzen. Im Burgenland waren es 13,9 und in der Steiermark 13,6 Fälle je 1.000 Unternehmen.
Die am stärksten betroffene Branche ist laut Creditreform nach wie vor das Bauwesen mit 751 Fällen (-1,4 Prozent). Gefährdet seien auch die Sparten "Verkehr- und Nachrichtenübermittlung" und das "Kredit- und Versicherungswesen". Rückgänge verzeichneten die Branche "Sachgütererzeugung" und der Handel.
Täglich 38 Privatinsolvenzen
Auch bei den Privatkonkursen kam es von Jänner bis September zu einem Anstieg: Jeden Tag wurden 38 Personen zahlungsunfähig. Insgesamt meldeten 7.206 Personen (+11,2 Prozent) Insolvenz an. Ursachen hierfür seien vor allem die Selbstständigkeit sowie die fehlende private Finanzdisziplin. Negative Spitzenreiter bei den Privatkonkursen sind Wien mit +28,7 Prozent (2.657 Fälle) und Kärnten mit +18,5 Prozent (558 Fälle). Rückgänge gab es in Tirol mit -13 Prozent (657 Fälle) und Oberösterreich mit -4,4 Prozent (962 Fälle).