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Zahlendschungel in der Forschung

Von Eva Stanzl

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Forscher müssen heute nicht bloß forschen. Sondern sie müssen sich auch das Geld dafür beschaffen können: Unis finanzieren etwa die Infrastruktur, Wissenschaftsfonds (FWF) bestimmte Projekte der Grundlagenforschung. Die Forschungsförderungsgesellschaft fördert hingegen mögliche Anwendungen, aber eben nicht nur - Förderprogramme sind eine eigene Wissenschaft.


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Auch das System der Forschungsförderung könnte ein Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen sein. Im Jahr 2011 will etwa die Nationalstiftung der Nationalbank das angespannte öffentliche Forschungsbudget mit insgesamt 70 Millionen Euro aufstocken. Wie viel dieser Topf wem jedoch wirklich bringt, ist schwer zu sagen. Denn vieles daran mutet an wie ein obskures Zahlenspiel.

Etwa bekommt der FWF 2011 mit 151 Millionen Euro um zehn Millionen weniger vom Bund als heuer. Gleichzeitig will der Bund - im Unterschied zu 2010 - seine Gelder 2011 nicht mehr mit jenen der Nationalstiftung abgleichen. Das bedeutet: Die öffentliche Hand reduziert ihre Mittel nicht mehr um jenen Betrag, den die Nationalstiftung dem FWF zuspricht. Und da der FWF kommendes Jahr 19,4 Millionen von der Stiftung bekommen soll, hat er um 9,4 Millionen Euro mehr zu vergeben als 2010. Schwierig zu verstehen? Nicht nur die Forschung, auch das Fördersystem hätte eine Strategie nötig. Und zwar eine, die Transparenz herstellt.