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Nach vielem Hin und Her ist es jetzt fix: Der Song Contest dürfte im Mai in Tel Aviv stattfinden, nachdem man das von vielen als heilige Stadt verehrte Jerusalem als zu heikel empfunden hat. Noch nie gab es so viele Diskussionen und Streiterein im Vorfeld dieser Veranstaltung. Alleine die Frage der Aufteilung der Finanzierung zwischen Regierung und dem öffentlichen Rundfunk ließ in Schwebe, ob der Song Contest tatsächlich stattfinden kann.
Nun geht der Streit munter weiter. Traditionell ist das Finale stets am Samstag, doch da ist in Israel von Gesetzes wegen Sabbat und alles steht still. Zwar ist die Show nach dem Ende des Sabbats, doch die Proben müssen naturgemäß währenddessen stattfinden. Es wäre doch zum Beispiel eine schöne Geste der EBU, wenn man den religiösen Gegebenheiten in Israel Rechnung tragen könnte und das Finale etwa um einen Tag verschiebt. Der Sonntag ist schließlich im Judentum Werktag. Nicht umsonst steht es Gästen in einem fremden Land nicht schlecht an, die lokalen Gebräuche zu respektieren.
Weitere Unstimmigkeiten zwischen der EBU und der israelischen Regierung herrschen wegen möglicher Visa-Beschränkungen für Teilnehmer. Die EBU will Sicherheit und Visavergabe garantiert wissen. Israel hatte dagegen angekündigt, Aktivisten, die zu einem Israel-Boykott aufrufen, die Einreise zu verweigern. Sollte man sich doch noch einigen, wäre das ein schönes Zeichen: Die Musik erzwingt, dass Streitparteien aufeinander zugehen.