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Zehn Jahre Allgemeinbildung

Von Mathias Ziegler

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Es ist zum neidig werden: Seit Jahr und Tag (es sind exakt zehn Jahre) sitzen in jeder Ausgabe der "Millionenshow" zehn Leute bei Armin Assinger (davor Rainhard Fendrich und Barbara Stöckl) im Studio, von denen denn einige auf dem Stuhl in der Mitte Platz nehmen dürfen und Summen mit nach Hause nehmen, die man selbst nicht einmal in einem Jahr verdient. Wie viel Geld die bisher 6370 Kandidaten in rund 650 Ausgaben gewonnen haben, verrät der ORF nicht. Ebenso wenig, wie sich das Ganze eigentlich finanziert.


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Als Gebührenzahler fragt man sich dann schon, wie viel man zu der Sendung, die sich am Freitag mit einem Special selbst feiert, beigetragen hat, ohne selbst davon zu profitieren (trotz dutzender Bewerbungen). Immerhin steht man nicht alleine da, denn in den vergangenen zehn Jahren hat der ORF in Summe mehr als sieben Millionen Bewerbungen verzeichnet (wobei sich viele mehrfach beworben haben). Ob Telefon, SMS oder Internet - alle eingehenden Bewerbungen werden gleich behandelt, haben also dieselbe Chance, vom Zufallsgenerator gezogen zu werden.

Falls es Ihnen ein Trost ist: Der Autor dieser Glosse hat es selbst auch noch nie in die Sendung geschafft. Dafür hat ihm die "Millionenshow" schon einige zusätzliche Allgemeinbildung angedeihen lassen. Oder er konnte vor den Mitzusehern im trauten Familienkreis damit protzen, dass er alle Antworten bis zur Millionenfrage ohne Joker richtig beantwortet hätte. Wobei er natürlich zugeben muss: Wer daheim auf dem Sofa lümmelt, hat einen weit geringeren Stressfaktor als ein Kandidat im Kölner Studio. Manchmal sind die Fragen aber auch wirklich böse. Vor allem, wenn sie so einfach sind, dass man eine schwierigere Antwort sucht . . .