Lob für das Arbeitsmarktservice (AMS) gab es gestern von Arbeitsminister Martin Bartenstein: "Es ist wahrscheinlich das beste AMS in ganz Europa", sagte Bartenstein anlässlich der Feier zum 10-jährigen Bestehen des AMS. Von Journalisten auf Mängel bei Beratung und Schulungen angesprochen, gelobte der Vorstandsvorsitzende des AMS, Herbert Buchinger, Besserung: "Wir bemühen uns, Missstände abzustellen."
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Das AMS werde künftig verstärkt auf Beratung setzen, erklärte Buchinger. An die 60 AMS-Mitarbeiter aus den Bundesländern sollen ab Anfang nächsten Jahres in Wien arbeiten, um den besonders großen Bedarf hier abzudecken. Die einfache Jobsuche z.B. über die AMS-Hompage soll zum Kunden verlagert werden - auch damit will Buchinger Kapazitäten für qualitativ bessere und ausführlichere Beratungsgespräche gewinnen. Künftig solle es auch für die Arbeitnehmer ein "Frühwarnsystem" geben, erklärte AMS-Vorstandsmitglied Herbert Böhm. Arbeitnehmer könnten bereits dann, wenn ihnen eine Kündigung bevorsteht, selbst das AMS kontaktieren um eine entsprechende Vermittlung oder Schulung in die Wege zu leiten.
Am 1. Juli 1994 wurde die Arbeitsmarktverwaltung aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales ausgegliedert und das Arbeitsmarktservice (AMS) als Dienstleistungsunternehmen des öffentlichen Rechts gegründet.
Im Juni ist die Anzahl der Arbeitslosen im Jahresvergleich gestiegen und im Monatsvergleich mit Mai gesunken: Ende Juni waren 202.787 Menschen arbeitslos gemeldet, um 0,9% mehr als ein Jahr zuvor, gab das Wirtschafts- und Arbeitsministerium bekannt. Im Mai 2004 hatte die Arbeitslosenzahl 215.495 betragen. Nach österreichischer Berechnung lag die Arbeitslosenrate nach vorläufigen Zahlen bei 5,9% unverändert gegenüber Juni 2003 und unter dem Vormonatswert von 6,3%. Das Statistikamt der EU (Eurostat) werde für Österreich mit 4,2% (Ende Mai) gemeinsam mit Luxemburg und Zypern die niedrigste Arbeitslosenquote in der gesamten EU ausweisen, erklärte das Wirtschaftsministerium.
Gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist, wie auch im Vormonat, die Zahl der beim Arbeitsmarktservice vorgemerkten Frauen (+2,7%), während die Arbeitslosigkeit der Männer (-0,6%), der Jugendlichen bis 24 Jahre (-5,4%) und der Arbeitslosen über 50 Jahre (-10,0%) rückläufig ist. Um 16,3% auf 54.702 Personen zugenommen hat die Zahl der Langzeitarbeitslosen (über 6 Monate vorgemerkt). Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit betrug 111 Tage und damit um 10 Tage mehr als im Juni 2003.