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Zehn Parteien im Endspurt

Von Wolfgang Zaunbauer

Politik
Zwergendasein. Gegen etablierte Parteien (und die mit viel Geld) haben Kleine kaum eine Chance.
© fotolia

Zwei Parteien kämpfen um Platz eins, vier Parteien gegen die Chancenlosigkeit.


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Wien. Gewählt wird der Kärntner Landtag eigentlich erst am 3.März. Wer nicht so lange warten wollte, konnte seine Stimme allerdings schon am Freitag beim vorgezogenen Wahltag abgeben. Die Auswahl an wählbaren Parteien ist in Kärnten heuer so groß wie nie zuvor.

Während sich in Niederösterreich eigentlich nur die Frage stellt, ob Erwin Pröll mit der ÖVP die absolute Mehrheit schafft oder nicht, ist die Ausgangslage in Kärnten wesentlich spannender. Hier könnte es einen Machtwechsel geben, denn Peter Kaiser hat gute Chancen, für die SPÖ den 1989 verlorenen Landeshauptmannsessel zurückzuerobern. Wird die SPÖ stimmenstärkste Partei - worauf eigentlich alle Umfragen hindeuten -, ist Kaisers Wahl ziemlich sicher. Aber auch als Nummer zwei könnte er das Rennen machen, dann nämlich, wenn die regierende FPK niemanden findet, der Gerhard Dörfler erneut zum Landeshauptmann macht. Letzteres haben eigentlich alle Parteien ausgeschlossen.

Neben SPÖ und FPK werden wohl auch Grüne, ÖVP und das Team Stronach den Einzug in den Landtag schaffen. Auch die Chancen des BZÖ sind durchaus intakt.

Abgesehen von den genannten sechs Parteien stehen aber noch weitere vier Parteien auf dem Wahlzettel. Da wären zum einen die Piraten. Die - laut Eigendefinition -basisdemokratische sozialliberale Bürgerrechtspartei setzt im Wahlkampf auf das Thema Transparenz. Gefordert wird aber auch ein fahrscheinloser öffentlicher Nahverkehr.

Einen dezidiert linken Kurs fährt die Allianz Soziales Kärnten (Asok). Sie fordert unter anderem eine (finanzielle) Stärkung der Gemeinden zulasten der Länder und die Reverstaatlichung ausgelagerter Unternehmen.

Einen starken Fokus auf Familienpolitik richtet die Lebenswerte Partei Österreichs (LPÖ). Allerdings hat die 2011 gegründete Bewegung auch klare Vorstellungen einer Verwaltungsreform: So sollen etwa Bezirkshauptmannschaften ebenso abgeschafft werden, wie der Bundesrat. Die Steuerquote soll laut LPÖ bis 2030 auf das Niveau der Schweiz gesenkt werden.

Ebenfalls für eine sparsame öffentliche Hand tritt die Liste Stark an - wenn auch nur in drei der vier Kärntner Wahlkreise. So soll etwa die Landesregierung auf fünf Mitglieder, der Landtag um die Hälfte reduziert werden. Bei der Landtagswahl 2009 kam die Gruppe so auf 0,06 Prozent. Auch heuer dürfte Stark - ebenso wie Piraten, Asok und LPÖ - chancenlos bleiben.

Bei der Kärntner Landtagswahl am 3. März sind insgesamt 440.748 Personen wahlberechtigt, 211.250 Männer und 229.498 Frauen. Aktiv wahlberechtigt sind die Kärntner ab 16 Jahren, passiv ab 18 Jahren. Gewählt wird in vier Wahlkreisen. Zu verteilen sind 36 Landtagsmandate - entweder ab 5 Prozent der Stimmen oder über ein Direktmandat. Die Wahllokale in den 132 Kärntner Gemeinden schließen heuer schon um 16 Uhr, 2009 war es noch eine Stunde später.

Wahlhelfer Kärnten