Griechenland nutzt gute Aussichten für die Beschaffung von Kapital.
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Ermutigt von einer Rating-Heraufstufung und den niedrigsten Zinsen seit zwölf Jahren will sich Griechenland erstmals seit rund einem Jahrzehnt wieder mit einer zehnjährigen Staatsanleihe an den Finanzmarkt wagen. Die Papiere sollen noch in dieser Woche an Investoren abgegeben werden und rund zwei Milliarden Euro in die Staatskasse spülen. Der Zeitpunkt ist günstig, hob die US-Ratingagentur Moody's doch gerade erst die Kreditwürdigkeit Griechenlands um zwei Stufen auf "B1" an. Grund dafür seien Lichtblicke am Arbeitsmarkt, die anziehende Konjunktur und die positive Entwicklung bei den Schulden.
Der Zins für die zehnjährige Staatsanleihe fiel deshalb zu Wochenbeginn auf 3,622 Prozent, den niedrigsten Stand seit Januar 2006. Athen will sich künftig wieder regelmäßig Geld von Investoren leihen, nachdem das Land nahezu zehn Jahre lang auf internationale Geldgeber angewiesen war. Der Staat hat eine Reserve von 27 Milliarden Euro angehäuft. Das ist mehr als ausreichend, um die in diesem Jahr anstehenden Fälligkeiten von zwölf Milliarden Euro zu bedienen und bis 2021 flüssig zu bleiben.
Bereits im Januar hatte sich die Regierung mittels einer fünfjährigen Anleihe rund 2,5 Milliarden Euro geliehen. Die Emission war um mehr als das Vierfache überzeichnet. Begleitet wird die Emission von sechs Banken - und zwar von BNP Paribas, Citi, Credit Suisse, Goldman Sachs, HSBC und JP Morgan.