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Da war sie also nun, die erste Abend-Nachrichtensendung des Österreich-Fensters von ProSieben am Montagabend, die nun "tagtäglich" um 20 Uhr zu sehen sein wird. "AustriaTopNews", also Österreich-Spitzennachrichten, hat man sie in aller gezügelter Bescheidenheit genannt. Das war denn doch vielleicht ein wenig übertrieben. Aber eine interessante Abend-Kurzinformation bot die Sendung allemal.
Das Gesicht von Ex-ORF-Mann Helmut Brandstätter (dessen Wiener Puls TV die Sendung produziert), jahrelang Chef von n-tv in Deutschland, wieder auf heimischen Bildschirmen zu sehen, tat gut. Und sein Komoderator Volker Piesczek, der eben erst vom ORF zu ProSieben wechselte, stand ihm um nichts nach. Unaufgeregt und sachlich präsentierten die beiden die Nachrichtenauswahl des Tages aus einem sachlich und farblich angenehm gestalteten Studio. Hauptthema war der Beitrag über "Arbeitslose Kids". Da wurde nicht nur schnell die Kamera auf ein Faktum hingehalten, sondern auch den jungen Betroffenen Zeit und Raum zur Darstellung ihrer Lage und ihrer Gefühle gegeben. Im scharfen Gegensatz dazu stand Finanzminister Grasser und seine Selbstverteidigung in Sachen "Homepage". Und bei dem Beitrag über das tragische Schicksal des Jungarbeiters, der in den Fleischwolf geriet, gelang die heikle Gratwanderung, nicht in den Boulevard abzurutschen. Nach einer gelungenen Wetter-Präsentation dann eher eine Schwachstelle: das Szenemagazin "2night.tv". War Moderatorin Sabine Mord durchaus adäquat, so hinterließ der komische Außenstellenreporter, der den "Aufreger" spielte, doch eher einen fragwürdigen Eindruck.