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Zermahlen zwischen Uefa und Fifa

Von Tamara Arthofer

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Europa ist nicht der Nabel der Fußball-Welt. Es ist nur logisch, dass in einer immer globalisierteren Welt auch der globale Fußball zusammenrückt. Gekickt wird (fast) überall, daher sollten auch überall große Spiele zu sehen sein.

Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Daher ist es auch legitim, dass Veranstaltungen wie die Klub-WM die großen Vereine der ganzen Welt zusammenbringen, dass auch in Japan und Abu Dhabi Mannschaften wie Chelsea oder der FC Barcelona zu bewundern sind. Einerseits. Denn hinter dem schönen Deckmanterl dessen, was die Fifa Entwicklungshilfe nennt, verbirgt sich pure Geschäftemacherei. Schließlich soll nicht nur die Uefa was vom immer bedeutender werdenden Vereinskick haben. Der große Bruder (der aber eh nicht unbedingt arm ist) will da schon mitnaschen. Und so was wirkt nie sonderlich sympathisch.

Andererseits sollten sich die großen europäischen Klubs hüten, ständig auf die Strapazen dieses Turniers und den ohnehin schon dichten Terminkalender hinzuweisen. Schließlich haben auch sie längst das wirtschaftliche Potenzial in den wachsenden Fußball-Märkten, vorwiegend Asien, entdeckt und gehen ganz ohne Suderei jährlich auf Welttourneen. Und dort geht es nicht einmal um Titel, sondern ausschließlich um Eigen-PR. Da ist eine Klub-WM, bei der sich die besten Vertreter aller Kontinentalverbände im ernsthaften Wettstreit messen können, schon sinnvoller. Ansetzung im Spätherbst und Modus machen es allerdings problematisch. Dass die Klub-WM ein Produkt des Machtkampfes zwischen Uefa und Fifa ist, ist ihr allzu deutlich anzumerken. Vielleicht ist das der Grund, warum ihr viele skeptisch gegenüberstehen.