Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache überlegt noch über die Annahme seines EU-Mandats. Seine Frau könnte auf einem FPÖ-Ticket in das Parlament.
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Wien. Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat noch nicht entschieden, ob er sein EU-Mandat annimmt. Das gab der designierte FPÖ-Obmann Norbert Hofer am Donnerstagabend nach einem Gespräch mit Strache in einer Aussendung bekannt.
Dem über die Ibiza-Affäre gestolperten Ex-Vizekanzler war am Mittwoch von der Bundeswahlbehörde offiziell eines der drei EU-Mandate der FPÖ zugeteilt worden - weil er mit fast 45.000 Vorzugsstimmen das gesetzliche Kriterium für die Vorreihung erfüllt hat.
Hofer "mehr als zufrieden"
Hofer zeigte sich laut FPÖ mit dem Verlauf und auch dem Ergebnis des Treffens "mehr als zufrieden", wie er nach dem nachmittäglichen Gespräch mit Strache erklärte. "Es war ein gutes Gespräch in professioneller Atmosphäre. Heinz Christian Strache steht kurz davor, eine Entscheidung hinsichtlich der Annahme seines Mandates im Europäischen Parlament zu treffen", so der FPÖ-Klubobmann. "Spätestens am Montag wird Heinz-Christian Strache dazu eine persönliche Erklärung abgeben."
Erklärt Strache bis zur Konstituierenden Sitzung am 2. Juli nicht seinen Verzicht, ist er EU-Parlamentarier. Kurz nach der Wahl hatte Strache über Facebook bekanntgegeben, dass er das Mandat annehmen will, diese Mitteilung wurde aber umgehend gelöscht. Seither wird spekuliert. Die Gerüchte reichen über einen Parteiausschluss bis hin zu einer Spitzenkandidatur Straches bei der Wien-Wahl.
Philippa Strache im Nationalrat?
Der "Kurier" berichtete, Strache könnte auf den Gang ins EU-Parlament verzichten, wenn im Gegenzug seine Frau Philippa auf einem FPÖ-Ticket in den Nationalrat einzieht - womit auch das Familieneinkommen gesichert wäre, so die Spekulationen. Auch ein Stillhalten Straches bis zur Nationalratswahl wäre dann möglich - und später wäre eventuell auch ein Antreten des Ex-Parteichefs als Spitzenkandidat bei der Wien-Wahl nicht ganz ausgeschlossen.
Kandidieren könnte Philippa Strache auf Platz zwei der Wiener Landesliste, so der "Kurier". Bestätigung gab es dafür seitens der Wiener FPÖ keine. Die Tierschutzbeauftragte der FPÖ könnte dem jetzigen FPÖ-Tierschutzsprecher Josef Riemer folgen. Der Nationalratsabgeordnete dürfte aus Altersgründen nicht mehr kandidieren.
In der FPÖ wollte man sich am Donnerstagabend zu den Spekulationen nicht äußern. Laut APA-Informationen gilt dieses Szenario innerhalb der Partei aber als nicht unwahrscheinlich.
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