)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Ziemlich gut, wie Heinz Filges in den "Radiogeschichten" am Mittwoch Virginia Woolfs Erzählung "Das Vermächtnis" vorgetragen hat. - Ziemlich schwach: die zunehmende Unart, Musik im Rahmen der Ansage zu erklären bzw. eine Hörempfehlung abzugeben. Vor kurzem "versprach" uns eine "Pasticcio"-Dame ein "Lied zwischen Jazz, Musical und Kunstlied". Fachidiot, der man ist, hörte man dann, derart vorprogrammiert, drei Musikrichtungen und nicht den armen, schubladisierten Song.
Ziemlich gut - die Sparten "Glamours" und "Close-up" gegen 19 Uhr auf FM4. Da entzückt Gerlinde Lang mit einem kleinen Modetratsch auf höchstem Niveau; hat Meinungen, die sie ungeschminkt vertritt. Dort gibt es Pointiertes über neue Filme zu hören. Da wird schlüssig informiert und beurteilt. Für einen äußerst ungustiös sein müssenden Teenager-Streifen gab es vorgestern "1 Pampers-Packung von 20 möglichen". Schrott bleibt Schrott und muss als solcher gebrandmarkt werden dürfen. - Ziemlich schwach, wenn, wie gestern bei Radio Stephansdom, zwischen passender Weckmusik von Satie und Scarlatti der Befehlston angeschlagen wird: "Bleiben Sie dran!" Mit Sicherheit nicht, liebe Leut', wenn man uns der(un)artig kommt.
Ziemlich gut - das "Salzburger Nachtstudio" zum 100er von Sir Karl Popper, den Prediger der "offenen Gesellschaft". - Ziemlich daneben kürzlich die "Seitenblicke" im Bericht über den Dirigenten D. Bernet; einer aus der Klasse "ferner dirigieren". Da fiel der Satz: "Der Bua aus Ottakring genießt als Weltstar die Natur."
ORF + Titelsucht + Protzerei oder Wer Weltstar ist, erklärt (uns) der Küniglberg.