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Hunderte von polnischen Zollbeamten sind am Montag in einen unbefristeten Warnstreik getreten. Sie protestieren gegen die Verlegung ihres Dienstortes an die Ostgrenze. Zu Beeinträchtigungen des Grenzverkehrs kommt es vorläufig noch nicht.
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Von den Maßnahmen betroffen sind der Flughafen in Okecie/ Warschau und einige Übergänge nach Tschechien, in die Slowakei und nach Deutschland, berichtet die "Neue Zürcher Zeitung": Die Zöllner haben vorerst die Zollanlagen aus Protest beflaggt und verteilen Flugblätter.
Grund für den Unmut: Im Zuge der EU-Erweiterung sollen 1.600 Zöllner von der polnischen West- an die Ostgrenze verlegt werden. "800 Beamte haben das akzeptiert, der Rest wehrt sich", so Jan Masalski von der polnischen Botschaft gegenüber der "Wiener Zeitung". "Die Bereitschaft zur Mobilität ist gering", so der Botschaftsrat.
Vertreter der Zollgewerkschaft bekritteln, dass die Verlegung durch das zuständige polnische Finanzministerium ungenügend vorbereitet worden sei. Es stünden an den neuen Arbeitsorten an der Grenze zu Kaliningrad weder geeignete Arbeitsbereiche noch Wohnungen zur Verfügung. Zudem fordert die Gewerkschaft von der polnischen Regierung Arbeitsplatz- und Lohngarantien. Derzeit wird verhandelt, der Grenzverkehr ist nach Angaben der polnischen Botschaft in Wien durch die Protestaktionen in keinster Weise beeinträchtigt. Was sich aber ändern könnte: Sollten die Verhandlungen scheitern, droht die Gewerkschaft mit Kampfmaßnahmen bis hin zu Grenzblockaden.