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Zu müde zum Hinschauen

Von Hermann Schlösser

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Der Film "Too much flesh" (Dienstagabend in 3sat) ist von dem französischen Regisseur Jean-Marc Barr nach den Regeln der dänischen Filmergruppe "Dogma" gedreht worden. Das bedeutet: einfache Handkamera, unscheinbare Umgebungen, kein cineastischer Aufwand.

Erzählt wird die Geschichte des amerikanischen Bauern Lyle, der mit einer bigotten Frau in einer sexlosen Ehe lebt. Wie sehr er unter der Abstinenz leidet, merkt er erst, als er von einer jungen Französin verführt wird. Den verklemmten Puritanern im Ort missfällt Lyles Ehebruch und es kommt zu Turbulenzen.

100 Minuten dauerte dieser Film, und im Lauf der Zeit machte sich beim Rezensenten das Gefühl der Langeweile breit. Allerdings ist ihm dieses Urteil selbst nicht ganz geheuer. Wäre der Film nicht zwischen 23.10 und 0.55 Uhr gezeigt worden, sondern vielleicht zwei Stunden früher, hätte er wahrscheinlich mehr Interesse hervorgerufen. Aber die anspruchsvollen Filme werden im Fernsehen leider meist so spät gezeigt, dass man zum konzentrierten Hinschauen schon zu müde ist.