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Es ist eine Geschichte, die einem nahezu das Herz bricht. Samantha Brick hat ein hartes Los zu tragen: Sie ist zu schön. Sie ist so schön, dass andere Frauen sie nicht mögen. Weil sie etwa Angst um ihre Männer haben. Um nicht noch mehr Freundinnen zu verlieren, hat Samantha Brick eine folgenschwere Entscheidung getroffen: Auf Partys kleidet sie sich nur mehr schmucklos in hochgeschlossenem T-Shirt und Jeans.
Das hat die britische Journalistin nun in einem Artikel der "Daily Mail" einer fassungslosen Öffentlichkeit mitgeteilt. Besonders von älteren Frauen fühlt sie sich gehasst, wahrscheinlich, weil deren Schönheit verblasse. Nun war das schon keine Ruhmesleistung von Samantha Brick, derartige Schubladisierungen sind höchstens in "Sex and the City" noch gut aufgehoben gewesen. Was freilich die Antwort auf ihr Bekenntnis war, tut auch keiner Frauenbewegung einen Gefallen. Auf Twitter regte sich unflätige Kritik, vor allem von Frauen, die schließlich darin gipfelte, dass Brick nicht nur als eingebildet bezeichnet wurde, sondern auch mit Tiernamen versehen wurde.
Und zwar wurde sie als "alter Gaul" beschimpft - was ironischerweise zum Kern des Problems führt. Die Anwürfe im Internet bestätigen das Klischee von der Stutenbissigkeit. Frauen haben kein Problem mit attraktiven Frauen. Mitunter haben sie vielleicht ein Problem mit attraktiven, aber faulen Frauen. Nach dieser Episode wird es wieder ein Stück weit schwieriger, Männern mit Kalauermentalität mit der Wahrheit entgegenzutreten: Nicht jede Frauenkonkurrenz endet im Schlammcatchen.