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Zwei Autos sind zu viel, findet das BZÖ - und müht sich, künftig nur noch eines zu haben. | zu viel, findet das BZÖ - und müht sich, künftig nur noch eines zu | haben. | "Ein Mann am Steuer eines Autos ist ein Pfau, der sein Rad in der Hand hält." Die italienische Schauspielerin Anna Magnani wusste offensichtlich recht gut, womit sich Männer von Welt gerne schmücken: mit schönen Autos, nur sind die leider nicht ganz billig.
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Womit wir bei Peter Westenthaler wären. Der fährt als BZÖ-Chef einen sportlich-eleganten Audi A8. Dagegen ist auch nichts zu sagen, soll er doch das Auto fahren, das er will - und sich leisten kann. Nur ist das mit dem Geld beim BZÖ so eine Sache. Die Orangen müssen sich finanziell nach der Decke strecken, wo es nur geht. Aber Not macht bekanntlich erfinderisch. Und so trifft es sich gut, dass Westenthaler zugleich auch Klubchef im Parlament ist. Da könnte man doch ganz einfach den noblen Partei-Audi, dessen Wert auf rund 140.000 Euro geschätzt wird, an den orangen Parlamentsklub als Dienstauto transferieren. Berichten zumindest böse Zungen in den Gängen des Hohen Hauses.
Im orangen Klub steht jedoch bereits ein nobles Auto, nämlich ein Mercedes der E-Klasse, mit dem sich Herbert Scheibner zu seinen Zeiten als Klubchef durch die Lande chauffieren ließ. Nun soll der Klub für den Audi 100.000 Euro an die Partei überweisen, der Mercedes soll um 30.000 Euro an die Parteiakademie des BZÖ weitergereicht werden. Wo wiederum Scheibner noch das Zepter schwingt. Und der, so heißt es, hält gar nichts von diesen Plänen, die am Mittwoch auch Thema der Klubsitzung waren.
Dort dürfte sich Westenthaler mit seinem Vorhaben nicht ganz durchgesetzt haben. Die orange Akademie bleibt autofrei. Der Klub trennt sich trotzdem von seinem Mercedes. Womit der Weg für den Audi der Partei wohl frei sein dürfte.
Im BZÖ hüllt man sich in dieser Frage jedoch in Schweigen. Klubdirektorin Katharina Peschko-Gruber zur "Wiener Zeitung": "Kein Kommentar - weder so noch so." Nur Generalsekretär Gerald Grosz stand Rede und Antwort. Man brauche keine zwei Autos, wolle und müsse auch sparen, weshalb am Mittwoch der Verkauf des Mercedes beschlossen worden sei.
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Ein neues Gesicht wird in der Politischen Akademie der ÖVP künftig an der Spitze mitmischen. Der burgenländische Landesgeschäftsführer Dietmar Halper soll neuer Co-Direktor der Meidlinger Tivoligasse werden. Peter Danich, der bisher interimistisch die schwarze Kaderschmiede nach dem Abgang von Günther Burkert-Dottolo geleitet hatte, bleibt in seiner Funktion. Die Bestellung des 38-jährigen Burgenländers erfolgte am Donnerstag. Ex-Verteidigungsminister Werner Fasslabend bleibt Präsident.
Mit der - angeblich von Klubchef Wolfgang Schüssel federführend betriebenen und von Parteichef Wilhelm Molterer nur noch abgesegneten - Neubesetzung wird auf absehbare Zeit sicher auch eine politische Machtverschiebung an der Akademie einhergehen. Halper hat parteiintern einen guten Ruf und gilt als ehrgeizig. Nach den nächsten Wahlen scheint ihm ein Nationalratsmandat sicher.
Siehe dazu:
BZÖ: Mercedes E um 20.000 Euro