Lebensstiländerung ist dann erfolgreicher, wenn sie auch der Partner angeht.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 9 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wien/London. Wenn es um die eigene Gesundheit geht, können Partner offenbar Wunder wirken. Laut einer Studie sind Menschen nämlich dann erfolgreicher, schlechte Gewohnheiten für gute aufzugeben, wenn dies der Lebensgefährte ebenso - nämlich zeitgleich - tut. Unter solchen Voraussetzungen lässt es sich leichter abnehmen und fällt es einem leichter, das Rauchen aufzugeben sowie Sport zu betreiben, wie Forscher des University College London (UCL) im Fachblatt "Jama International Medicine" berichten.
Ein vom Partner bereits gelebter gesunder Lebensstil hat demnach viel weniger Zugkraft. Eine gemeinsame Veränderung sei mehr von Erfolg gekrönt, wie Studienzahlen belegen. Die Hälfte der Raucherinnen stellte den Tabakkonsum ein, wenn es der Partner ebenso tat. Qualmte der Mann allerdings weiter, lag die Erfolgsquote nur bei acht Prozent. Waren die Partner Nichtraucher, schafften es immerhin noch 17 Prozent der Frauen, auf Nikotin zu verzichten. Auch Männer sahen sich dann motivierter, wenn ihre Partnerin dasselbe Ziel verfolgte.
Lifestyle-Krankheiten gefürchtet
3722 Paare im Alter von über 50 Jahren hatten die Wissenschafter für ihre Studie beobachtet. Die Daten stammen aus der English Longitudinal Study of Ageing. Elsa ist eine interdisziplinäre Datengrundlage für die Bereiche Gesundheit, wirtschaftliche Lage und Lebensqualität mit zunehmendem Alter.
"Ungesunder Lebensstil ist weltweit einer der Hauptgründe für tödlich verlaufende, chronische Erkrankungen. Die größten Risiken sind Rauchen, Alkohol, Übergewicht, zu wenig Bewegung und schlechte Ernährung", erklärt Studienautorin Jane Wardle, Direktorin des Verhaltensforschungszentrums der britischen Krebsstiftung Cancer Research UK am UCL. "Schlechte Gewohnheiten über Bord zu werfen, kann das Risiko solcher Erkrankungen senken, inklusive Krebs."
Auch Freunde und Arbeitskollegen sind hier nicht ausgeschlossen. Sich gegenseitig anzuspornen, nach der Arbeit noch laufen zu gehen, sei für eine Umstellung ebenso förderlich.
Rund 16 Millionen Menschen sterben jährlich vorzeitig an den Folgen von Alkohol-, Tabakkonsum oder falscher Ernährung, wie die Weltgesundheitsorganisation am Montag bekannt gab. In einem Bericht warnte die WHO vor einer "langsam fortschreitenden Katastrophe für die öffentliche Gesundheit". Diese Epidemie der "Lifestyle-Krankheiten" sei die Ursache für eine "weitaus größere Bedrohung der Volksgesundheit als jede andere der Menschheit bekannte Epidemie", betonte Chefautorin Shanthi Mendis.
Vielleicht sollte man sich für
so manchen Neujahrsvorsatz Verbündete suchen.