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Zuckerl für millionenschwere Stars?

Von Tamara Slavik

Wirtschaft

Steuerbefreiung für Fußballer bei der Europameisterschaft? | Wien. Nicht nur der Ball, auch der Euro rollt bei Großereignissen wie Fußball-Europameisterschaften. Bei der EM 2004 in Portugal haben Spitzenkicker einzelner Länder ein nicht unbeträchtliches Taschengeld von rund 570.000 Euro an Prämien pro Kopf eingestreift.


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Versteuern mussten sie dieses aufgrund einer neuen Verordnung nicht. Auf Wunsch des europäischen Verbandes Uefa soll eine ähnliche Vorgehensweise auch bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz gewählt werden.

"Wo hört das auf?"

Der Vorschlag einer Steuerbefreiung für Teilnehmer der Euro stößt in dieser Form allerdings auf wenig Gegenliebe - sowohl bei SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Johann Maier als auch bei der Vereinigung der Fußballer (VdF), der österreichischen Kicker-Gewerkschaft. Während für Letztere "gleiches Recht für alle" und damit eine Steuerbefreiung auch für rot-weiß-rote Fußballer - die nämlich laut jetzigem Vorschlag anfällige Prämien normal versteuern müssten - wünschenswert wäre, ortet Maier vor allem eine Ungerechtigkeit gegenüber der Bevölkerung. "Denn wenn man jetzt anfängt, für bestimmte Berufsgruppen Erleichterungen zu schaffen, wo hört das dann auf?" Auch sportpolitisch sieht er Probleme: "Werden dann Großveranstaltungen in Zukunft überhaupt nur mehr an Länder vergeben, die den Teilnehmern solche Zuckerl ermöglichen?" In der Antwort auf eine diesbezügliche parlamentarische Anfrage gab sich das Büro von Finanzminister Karl-Heinz Grasser bedeckt: Es werde derzeit mit der Schweiz über eine akkordierte Vorgangsweise verhandelt - "auch hinsichtlich einer eventuellen Steuerbefreiung". Für Maier wäre dies "ein absolut falsches Signal". Seine Ankündigung: "Allgemein ist so etwas abzulehnen. Ich werde sicherlich spätestens im Sommer eine weitere Anfrage einbringen."