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Der börsenotierte Zucker- und Stärkekonzern Agrana will auch weiterhin sowohl quantitativ als auch qualitativ wachsen. Ins Auge gefasst haben die beiden Vorstände Johann Marihart und Walter Grausam dabei Kroatien und Serbien. Die beiden Länder seien jedoch schwierige Märkte, betonte Grausam am Donnerstag in der Bilanzpressekonferenz in Wien.
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Im mit 150.000 t Verarbeitungsmenge relativ kleinen kroatischen Markt gebe es drei Zuckerfabriken. Davon befinde sich eine in Konkurs und zwei seien reverstaatlicht worden. Die Agrana habe bei der kroatischen Regierung ein Angebot als Partner oder Miteigentümer gelegt, "die kroatischen Mühlen mahlen jedoch - wie tibetanische - sehr langsam", so Grausam. In Serbien entwickle sich der Markt derzeit erst. Für die 14 Zuckerfabriken mit einer Verarbeitungsmenge von 400.000 t werde es bald öffentliche Erstausschreibungen geben, die "Rahmenbedingungen sind aber derzeit noch sehr dynamisch in Bewegung." Die Kriegskasse sei mit 90 Mill. Euro jedenfalls gut gefüllt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/02 (per Ende Februar) wurde ein Konzernumsatz von knapp 843 Mill. Euro (plus 11%) erzielt. Das operative Ergebnis betrug 76 Mill. Euro (plus 14%), der Jahresüberschuss 44 Mill. Euro (plus 18%). Als Dividende werden 1,30 (nach 1,09) Euro vorgeschlagen. Die Agrana ist seit 1. Jänner 2002 im Prime Market der Wiener Börse notiert. Binnen Jahresfrist müssen daher alle Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt werden. Dieser Schritt werde mit 1.10. 2002 im Verhältnis 1:1 vollzogen, so Marihart.
Sorgenkind bei den Ostbeteiligungen sei Rumänien. Aufgrund der unbefriedigenden Außenschutzsituation komme es zu erhöhten Zuckerimporten. Nur ein Zehntel des Zuckerbedarfes werde durch eigenen Rübenanbau gedeckt.