Schnider: Pädagogenausbildung ist fertig und kann beschlossen werden.
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Wien. Aus Sicht von Unterrichtsministerin Claudia Schmied ist alles für die Reform des Lehrerdienstrechts auf Schiene. "Es ist alles vorbereitet. Neben der Pädagogenausbildung Neu ist das das Projekt, wo bis in den letzten Halbsatz alle Modelle vorliegen. Es ist einzig und allein eine Frage des Wollens", sagte die Ministerin am Dienstag in einer Pressekonferenz. Für Schmied wäre es eine "Krönung dieser Legislaturperiode", wenn die Regierung mit der Reform von Lehrerdienstrecht und -ausbildung "große strategische Projekte" noch ins Ziel bringe. Doch die Zeit dränge, betonte Schmied. "Die Zeitfenster werden langsam knapp." Für das Lehrerdienstrecht, aber auch für andere Projekte wie die neue Lehrerausbildung oder schulische Sprachförderung müssten die legistischen Vorarbeiten spätestens bis Anfang April fertig sein, damit sich ein Beschluss rechtzeitig vor der Nationalratswahl im Herbst ausgehe. Bundeskanzler Werner Faymann will nun direkt mit Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer (ÖVP) über die Reform des Lehrerdienstrechts verhandeln, schreibt der "Kurier".
Seit 2001 ist davon die Rede, dass das Lehrerdienstrecht reformiert werden muss. Herausgekommen ist bisher nichts. Auf einer anderen Baustelle, der gemeinsamen Ausbildung für alle Pädagogen, ist man da schon weiter. Seit fünf Jahren haben zahlreiche Bildungswissenschafter gemeinsam mit Pädagogen, Gewerkschaft und Politik ein Konzept ausgearbeitet. Seit 9. November 2012 liegt dazu ein Ministerratsvortrag vor.
Andreas Schnider, Leiter der Vorbereitungsgruppe zur Entwicklung des Gesetzentwurfs zur Pädagogenausbildung, drängt nun im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" darauf, diesen Entwurf jetzt umzusetzen. Er befürchtet nämlich, dass bei einer Verknüpfung von Dienstrecht und Ausbildung am Ende gar nichts passiert. Das wäre aber für SPÖ und ÖVP fatal bei den kommenden Wahlen. "Wenn die beiden Parteien mehr als 50 Prozent der Bevölkerung gewinnen wollen, werden sie über ein Bildungsthema nicht herum kommen", sagt der frühere ÖVP-Landesparteisekretär in der Steiermark. Und da wiederum wäre es gut, wenigstens ein Thema im Finalstadium zu haben. "Wenn man nichts tut, kann man sich eher die Finger verbrennen, als wenn man wenigstens eine Baustelle schließt", sagt Schnider. Die Pädagogenausbildung Neu sei fertig, sie könne umgesetzt werden.
Warum sich die Verhandlungen über das Lehrerdienstrecht so schleppen, führt Schnider auf die unterschiedlichen Interessengruppen innerhalb der Lehrer zurück, die sich auch nicht mit den jeweiligen Parteiinteressen decken würden. Es wird unterschieden nach Schultypen und Unterrichtsfächern. AHS- und BHS-Lehrer werden als Akademiker besser bezahlt als Hauptschullehrer.
Die gemeinsame Lehrerausbildung verändert aber alles: Dann sind alle Akademiker. Außerdem macht diese neue Ausbildung auch mehr Mobilität möglich. Die neuen Anforderungen an Pädagogen, sagt Bildungsexperte Schnider, müssten unbedingt ins Dienstrecht, das Problem: "Wenn man beides verknüpft, baut man Mauern auf und es kommt keines von beiden."