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Dank der in diesem Fall positiven Wiederholungskaskade konnte man noch am gestrigen Nachmittag "Ein Augenblick Freiheit" des österreichisch-iranischen Filmemachers Arash T. Riahi in ORF III sehen: einen berührenden, aber dennoch keine Sekunde kitschigen Film über die Flucht zweier kurdischer Gruppen aus dem Iran und aus dem Irak und ihre Wartezeit als Asylwerber in einem miesen Hotel in Ankara. Dennoch ist dieser Film nur eines von 21 Highlights, die Oscar-Preisträger Karl Markovics seit Juli im Rahmen des von ihm kuratierten "Österreichischen Filmsommers" präsentiert. Der gelungene Griff in die Archivkiste heimischer Spitzenfilme brachte bisher etwa "Eine blassblaue Frauenschrift", den Zweiteiler von Axel Corti, "Die Klavierspielerin" von Michael Haneke und Ulrich Seidls Milieustudie "Import Export" auf die Bildschirme. Aber es warten noch weitere Gusto-Stückerln am Donnerstag am Haupt- und im Spätabend sowie am Freitaghauptabend: etwa diesen Donnerstag um 22.15 Uhr "Komm, süßer Tod", die Verfilmung des Krimis von Wolf Haas, der mit Hauptdarsteller Josef Hader und Wolfgang Murnberger auch das Drehbuch schrieb. Ehe die Serie am 7. September mit Stefan Ruzowitzkys "Tempo" aus dem Jahr 1996 zu Ende geht, stehen noch sechs weitere Spitzenfilme am Programm. Der "Filmsommer" ist nur eines von vielen Indizien , dass ORF III nach nur einem Dreivierteljahr seiner Existenz fernseherischer Zufluchtsort Qualität suchender und kulturbeflissener Zuseher geworden ist.