ÖBB erhöhen Preise im Durchschnitt um 2 Prozent, Westbahn plant Anpassung.
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Wien. ÖBB-Fahrkarten kosten ab 1. Jänner 2014 innerhalb Österreichs um durchschnittlich zwei Prozent mehr. Zuletzt wurden die Preise für Einzeltickets im Juli 2012 um acht Prozent erhöht. Teurer wird beispielsweise ein Vollpreis-Zugticket zwischen Linz und Wien (statt 34,30 künftig 37,70 Euro) und zwischen Wien und Innsbruck (statt 62,50 künftig 66,10 Euro). Dafür sparen sich Bahnfahrer etwa von Salzburg nach Zell am See einen Euro. Damit sollen die Tarife eher den gefahrenen Strecken entsprechen, heißt es von den ÖBB.
Konkurrent Westbahn, der die Hälfte des ÖBB-Vollpreises verlangt, plant ebenfalls Änderungen. "Wir orientieren uns an den Tarifen der ÖBB, die Preisgestaltung ab 1. Jänner 2014 wird demnächst entschieden", sagt Westbahn-Sprecherin Angelika Veith. Das mehrheitlich private Unternehmen ist nur auf der Strecke zwischen Wien und Salzburg unterwegs. Der Westbahn-Pendlerzuschlag vor 9 Uhr und zur Stoßzeit am Nachmittag bleibt bis auf Weiteres bestehen: Zeitkartenbesitzer im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) müssen seit 9. September ab Amstetten drei, ab St. Pölten zwei Euro Aufpreis zahlen. Mit dem internationalen Fahrplanwechsel ab 15. Dezember streicht die Westbahn zudem den Halt am Bahnhof Tullnerfeld, dafür bleiben dort die ÖBB-Züge öfters stehen.
Aus 61 ÖBB-Tarifen werden 31
Für Pendler mit Verbundkarten im Osten Österreichs gibt es hingegen keine Preisänderung, sagt Georg Huemer vom Verkehrsverbund Ost-Region (VOR). Der VOR hat die Fahrscheinpreise bereits mit Juli 2013 um durchschnittlich drei Prozent erhöht.
Gleichzeitig will die ÖBB ihre Tarife vereinfachen: Ab dem kommenden Jahr gibt es nur noch 31 statt 61 verschiedene Tarife. Bisher wurden unter anderem drei Hundetickets angeboten, für den Schoßhund, den gemeinen Hund und den Diensthund.
Aus acht Vorteilscard-Varianten werden vier. Die Varianten Classic und Jugend werden um 90 Cent günstiger, die Seniorenkarte kostet künftig 29 Euro. Neu ist die Vorteilscard Family um 19 Euro, mit der ein Erwachsener mit bis zu 50 Prozent Rabatt auf ÖBB-Standard-Einzelfahrkarten maximal zwei Kinder zwischen 6 und 14 Jahren kostenlos mitnehmen kann - ein Verwandtschaftsverhältnis zum Kind muss nicht mehr nachgewiesen werden. Somit können auch Patchwork-Eltern die Karte nützen. Behinderte erhalten künftig die Ermäßigung auch ohne Karte. Die Zahlungsfunktion der Vorteilscard wird mit 15. Jänner eingestellt, weil die Informationspflichten zu Bankeinzügen im Zuge des einheitlichen Zahlungsraums Sepa laut ÖBB zusätzlich kosten würden.