Angesagte Revolutionen finden oft nicht - oder nur sehr schaumgebremst statt. In Deutschland ist still und leise der heftig umstrittene Dienst "Google Street View" in Betrieb gegangen. Mit dem Service kann man online Straßen entlang fahren und Bilder von den Häuserfronten sehen. Was für manche Menschen eine gute Sache ist (etwa wenn man eine Wohnung sucht oder ein Hotel auswählen will), war für manche das leibhaftig gewordene Böse. Man befürchtete etwa, das Tool könnte von Einbrechern verwendet werden, um zu sehen, wo es etwas zu holen gibt.
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An die fünfzig Prozent der Deutschen gaben in Umfragen an, Google zwingen zu wollen, ihr Haus online zu verpixeln, also keine Details zu zeigen. Nun liegt die tatsächliche Bilanz vor: Drei Prozent haben es wirklich getan. Gut für die Google-Angestellten. Alleine in Deutschland wurden 200 neue Jobs geschaffen, mit Menschen, die damit beschäftigt waren, Häuser aus dem Datenwust zu tilgen.
Es ist sehr zu begrüßen, dass Google das tun musste. Das eigene Haus ist eben immer noch eine Privatssphäre, die manche Menschen gerade von der Datenkrake Google nicht überschritten sehen wollten. Obwohl auch das Argument nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist, dass es wohl nichts Öffentlicheres als eine Fassade gebe. Ob jetzt die Einbrüche steigen, wird man ja bald sehen.