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"Die SPÖ beißt sich gerade in den Arsch: Verdammt, die Larissa Marolt wäre auch eine tolle EU-Spitzenkandidatin gewesen", twitterte am Donnerstag Kabarettist Franz Joseph Moped. Fürwahr, das Kärntner Model mit den unkoordinierten Gliedmaßen wird dieser Tage zum Multitalent.
Wenn der SPÖ-Ärger auch ein Scherz war, so hat die Blondine doch seit Anfang der Woche einen neuen Job. Sie wird bei der ORF-Show "Die große Chance" jurieren. Das löste im vorfeiertäglich trägen Medienösterreich einen überraschend heftigen Aufschrei aus. Vor allem eine kolportierte Gage von 100.000 Euro erregte die Gemüter. Der ORF dementierte die Summe und gab zudem bekannt, dass die neue Jury (auch der deutsche Comedian Oliver Pocher ist dabei) billiger sei als die alte. Kunststück, Rapper Sido kassierte ja (angeblich) tatsächlich 100.000 Euro.
Kurios war, dass ausgerechnet jene Zeitung, die vor nicht einmal einer Woche Larissa Marolt mit einem Preis für "die aufregendsten Fernsehminuten" ausgezeichnet hatte, nun mit ihrem Engagement die Verwandlung des ORF zum "Secondhandladen für deutsche Privatsendergrößen" sah.
Das ist ja keine ganz falsche Analyse, es fehlt aber der Zusatz: Das ist nur eine konsequente Entwicklung. Denn seit Jahren lässt sich der ORF von Privatsenderinhalten "inspirieren" - und keinen scheint das mehr zu stören. Schon gar nicht Zeitungen, die TV-Preise für Unterhaltungssendungen vergeben.
Für den Boulevard ist das Engagement von Larissa Marolt übrigens gar keine so gute Nachricht: Mit medial ausschlachtbaren tätlichen Angriffen wird bei ihr eher weniger zu rechnen sein.