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Mit jedem Stockwerk nehmen die Neurosen zu, sagte eine Anruferin in "Von Tag zu Tag" am Mittwoch, als im weitesten Sinne modernes Bauen besprochen wurde. Eine andere Dame meinte, die Hochhäuser in Wien hätten an den Rand gebaut gehört, denn schließlich sei Wien wie eine Schüssel, deren höchste Punkte nun einmal am Rand liegen. Wir wollen nicht fragen, was in dieser Sichtweise der Stephansdom vorstellt . . . Helmut Waldert hatte sich mit Robert Schediwy und Dieter Klein die Autoren der in der Edition Atelier erschienenen Dokumentation "Stadtbildverlust seit 1945" eingeladen, die ihre Sicht des heutigen Bauens skizzierten. Wiewohl gerade Schediwy aus solchen Anrufen den verwertbaren Kern herauszufizzeln weiß und für den Zuhörer interessante Gedanken daran knüpft, wäre es ganz schön, wenn er mehr Zeit gehabt hätte, das komplizierte Verhältnis von Alt zu Neu zu beleuchten. Er wüsste viel Gescheites zu sagen. Ein Anrufer meinte, dass man die neue Architektur in 500 Jahren unter Denkmalschutz stellen würde. Ich glaube nicht, dass die meisten der derzeit gebauten Stahl-Glas-Beton-Gebäude viel mehr als 50 Jahre überdauern.
Klugen Männern hört man gern zu: Der Ernährungsexperte Udo Pollmer sprach am Abend in Bayern Alpha u. a. über BSE. Nun, das hat höchstwahrscheinlich gar nichts mit dem Tiermehl zu tun, sondern mit den Wachstumshormonen, die man den Viechern spritzt. Der ORF könnte Pollmer wöchentlich 10 Minuten zum Volk sprechen lassen, die Reichweiten wären enorm.