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Zukunft bringt die "absolute Vernetzung der Gesellschaft"

Von Eva Stanzl

Wirtschaft
Achim Kaspar: "Wir müssen uns auf ein einziges Netzwerk einstellen." Foto: Pessenlehner

Das Geschäft mit den Netzen brummt. | Videotelefonie statt Dienstreisen. | Im per Ende Juli abgeschlossenen Geschäftsjahr 2007/08 steigerte der Konzern mit Sitz im kalifornischen San José den Überschuss um knapp 10 Prozent auf 8,1 Mrd. Dollar. Der Umsatz des weltgrößten Netzwerk-Entwicklers kletterte um gut 13 Prozent auf 39,5 Mrd. Dollar. Cisco beschäftigt weltweit rund 66.000 Mitarbeiter.


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Zahlen für einzelne Länder-Niederlassungen gibt es nicht. "Prinzipiell war es auch für Cisco Österreich ein sehr erfolgreiches Jahr. Ich glaube, wir werden nächstes Jahr genau so erfolgreich sein", sagt der neue Chef von Cisco-Österreich-Chef, Achim Kaspar, im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".

Die Zukunft wird jedenfalls turbulent. Die nächsten Quartale würden gesamtwirtschaftlich herausfordernd werden, betonte Konzernchef John Chambers am Dienstag bei der Präsentation der Jahreszahlen. Auf eine Prognose für das Gesamtjahr wollte er sich gar nicht einlassen.

Web-Videos boomen

Auch die Branche selbst ist Veränderungen unterworfen. Der Boom bei Web-Videos und Internet-Telefonie erfordert immer leistungsfähigere Netzwerke - ein scheinbar endloser Zukunftsmarkt.

"Was stattfindet, ist eine absolute Vernetzung der Gesellschaft und aller Geräte. Wir müssen uns verabschieden von monolithischen Lösungen und uns auf ein einziges Netzwerk einstellen", erklärt Kaspar.

Videokommunikation werde künftig eine große Rolle spielen, ist der Betriebswirtschafter überzeugt. Sie sei die Antwort auf zeitraubende, teure und umweltbelastende Dienstreisen. Kaspar ist daher auch ein Verfechter der Investitionen in den Ausbau des Glasfaser-Netzes in Österreich.

Per Videotelefonie kommuniziert der Regional-Boss auch selbst oft mit seinen 50 Angestellten in Österreich. Diese seien "leistungs-, und nicht geografisch orientiert", sagt Kaspar, der beim Interview beinahe alleine im Büro im 30. Stock des Wiener Millennium-Tower sitzt.

Viele Schreibtische sind gespenstisch leer. Niemand habe hier einen fixen Arbeitsplatz, erklärt er. "90 Prozent unserer Mitarbeiter sind Teleworker". Und damit nimmt das Unternehmen vielleicht erneut einen Trend vorweg. Cisco wurde 1984 von Wissenschaftern der Universität Stanford gegründet mit dem Ziel, die Vernetzung von Computern zu vereinfachen. 1986 brachte das Unternehmen seinen ersten Multiprotokoll-Router, ein Gerät für den Datenverkehr im Internet, auf den Markt, der zum Standard wurde. Durch den Internetboom der 90-er stieg der Aktienkurs 2000 um das 14-Fache. Mit einem Börsenwert von 555 Mrd. Dollar war Cisco damals kurzzeitig die teuerste Firma der Welt. Nach dem Crash 2001 hat Cisco zwar an Wert verloren, konnte aber durch Akquisitionen Marktanteile ausbauen. Jüngstes Beispiel ist der US-Sicherheitsdienstleister Ironport Systems.