Laut Al-Jaber-Sprecher Autischer wird schuldenfreie Skifirma nicht zerschlagen.
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Kufstein/Wien.Unter das jüngste wirtschaftliche Debakel der Tiroler Skifirma Kneissl wird am 25. Jänner ein Schlussstrich gezogen. An diesem Tag stimmen die Gläubigervertreter über die Annahme des neuen Sanierungsplans für die Kneissl Holding GmbH, die Kneissl Tirol GmbH und die Kneissl Star Lounge GmbH ab. Alteigentümer Mohamed Al Jaber, Chef des internationalen MBI-Konzerns, hat wie berichtet doch noch 1,98 Millionen Euro für die 20-prozentige Gläubigerquote beim Masseverwalter einbezahlt. Und die Hypo Niederösterreich hat drei sogenannte Rückstehungserklärungen über ihre Forderungen bei Masseverwalter Stefan Geiler hinterlegt.
Nach einer größeren Umschuldung bei Al Jabers österreichischen Firmen von der Bank Austria zur Hypo NÖ, kolportiert werden 40 bis 50 Millionen Euro, ist die Landesbank neuer Hauptgläubiger von Kneissl. Laut Bericht des Masseverwalters hat die Hypo jetzt Forderungen in Höhe von 18,537 Millionen Euro gegenüber Kneissl. Laut Insiderkreisen soll die Hypo diese Forderungen der Bank Austria mit einem Abschlag von 75 bis 80 Prozent abgekauft haben.
Indes sollen die Zukunftspläne der Skifirma erst nach der Sanierungsplantagsatzung ausgearbeitet werden. Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer gibt sich ungewöhnlich zugeknöpft. Auch Al Jabers Sprecher Alfred Autischer sagt nur knapp: "An eine Zerschlagung ist jedenfalls nicht gedacht, aber Details über die Zukunft wollen wir erst kommunizieren, wenn die Gläubiger dem Sanierungsplan zugestimmt haben." Die kolportierten Forderungsabschläge werden laut Autischer nicht kommentiert.
Sollte Kneissl aber tatsächlich wieder in die Ski-Produktion einsteigen, muss ordentlich Geld in die Hand genommen werden. Unter der Marke Kneissl wollten Al Jaber und Gebauer ursprünglich auch Hotels aufziehen.