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Zum Arbeiten über die Grenze und zurück

Von Sissi Eigruber

Europaarchiv

"Keine weiteren Praktikanten-, Grenzgänger- und Beschäftigungsabkommen, so lange das der österreichische Arbeitsmarkt nicht zulässt", forderte jüngst die Arbeiterkammer. Dazu gibt es allerdings auch andere Ansichten: "Dringendst würden wir das brauchen", meint etwa Erwin Kreuzwieser von der ARGE Grenznutzen der Region Waldviertel und Südböhmen im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".


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Ein Grenzgängerabkommen gibt es schon seit mehreren Jahren mit Ungarn. Auf Grundlage dieses Abkommens und in Abstimmung mit den regionalen Bedürfnissen wird jährlich eine Anzahl von Arbeitskräften festgelegt, die dann bei Betrieben im grenznahen Ausland arbeiten dürfen. In dem Abkommen mit Ungarn ist die Anzahl der Grenzgänger und Praktikanten insgesamt jährlich gestiegen und wurde für 2003 mit 3.200 festgesetzt, so die Information der Arbeiterkammer, die in Anbetracht der Arbeitslosenzahlen in Österreich gegen Abkommen mit weiteren Nachbarländern ist.

Laut Auskunft des Außenministeriums gibt es bereits ein Abkommen mit der Tschechischen Republik, das aber noch nicht ratifiziert wurde. Dieses Grenzgängerabkommen würde jedenfalls ähnlich aussehen wie jenes mit Ungarn, ließ das Wirtschaftsministerium auf Anfrage wissen.

Einige Firmen mit Tochterbetrieben in Tschechien würden schon dringend Mitarbeiter aus dem Nachbarland brauchen, meinen hingegen die Leiter der Regionalmanagements Weinviertel und Waldviertel, Hermann Hansy und Josef Mayrhofer. Diese Betrieben würden gerne tschechische Mitarbeiter in Österreich schulen, um sie dann - meist in leitender Position - wieder in ihrem tschechischen Tochterbetrieb oder einer Filiale einzusetzen. Außerdem gebe es in der Gastronomie und im Gesundheitsbereich Bedarf an Arbeitskräften.