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Zum Beispiel Basel und der FCB

Von David Axmann

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Die Stadt Basel ist vor allem bekannt für ihr Kunstmuseum, ihre chemisch-pharmazeutische Industrie und ihre Fasnacht. Spätestens seit heuer kennt der aufmerksame Zeitgenosse, sofern er kein völliger Sportignorant (und vielleicht sogar noch stolz darauf) ist, auch den FCB. Denn mit seinen Erfolgen in der Champions League hat der FC Basel, wie eine geflügelte Phrase lautet, "europaweit für Furore gesorgt".

Der Tatsache, dass der FC Basel also "in die Königsklasse" des europäischen Fußballsports aufgerückt ist, hat nun 3sat mit einem Programmschwerpunkt Rechnung getragen, wobei freilich, wie sich's für einen TV-Sender mit höherem Kulturanspruch geziemt, das Hauptaugenmerk auf die soziologische Bedeutung und die gruppendynamische Struktur des FCB gelegt wurde. Die Erfolgsgeschichte des Vereins beruht nämlich auf der Überzeugung, dass Fußballspielen und die Kunst zu siegen vor allem einer tragfähigen Kommunikationsbasis bedürfen. Dieser Überzeugung sind alle Beteiligten: der fünfsprachige Spielerkader aus vier Kontinenten ebenso wie der Trainer Gross, die Mäzenin Oeri (Puppenhausmuseumsdirektorin) und das spektakelsüchtige Publikum. Der Spielplatz des FCB, das Stadion St. Jakob Park, wurde übrigens von Herzog & de Meuron gestaltet, zwei ausgezeichneten Basler Architekten, und zwar mit dem "Pritzker Preis", dem "Nobelpreis für Architektur". Sport und Kultur sind eben keine unverträglichen Gegensätze, sondern können ganz gut miteinander auskommen, zumal in Basel, wo au dr Hinterletzi di gueten Siten und di innere Wärt vo däm FCB begriffe cha. Denn wer nicht versteht, wie sehr die Stadt und ihr Fußballklub miteinander verbunden sind, dä isch kai Basler.