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Zum Einfallsreichtum der Banknotenfälscher

Von Matthias G. Bernold

Europaarchiv

"Beim Falschgeld wird der Euro eine andere Rolle spielen als der Schilling", erklärte Alfred Scherz von der Oesterreichischen Nationalbank im Rahmen der Österreichischen Sicherheitstage vergangene Woche in Leogang. Aufgrund der großen Währungsgemeinschaft sei die Gefahr groß, so Scherz, dass "Einschwemmungen" von Blüten nach Österreich stattfänden. "Der Einfallsreichtum der Geldfälscher ist beeindruckend", attestierte Experte Alfred Scherz, der die Fälschungs-Sicherheit der neuen Währung unterstrich.


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Oft muss es nicht einmal ein perfekt gefälschter Schein sein, um die Menschen hereinzulegen: "In letzter Zeit häufen sich Fälle von Kinegramnachahmungen." Das Kinegramm oder Folienelement, wie es auch unsere 1.000- und 5.000-Schilling- Scheine ziert, werde von Fälschern einfach mittels im Handel erhältlicher Plastikfolie imitiert. "Das genügt in der Regel, um die Täuschung herbeizuführen - die Leute fallen ganz locker drauf hinein", erklärte der Banker.

In der allgemeinen Hektik rund um die Währungsumstellung sollte man genau darauf achten, dass man sich beim Herausgeben oder Geldwechseln nicht die eine oder andere Blüte andrehen lässt. Wie die "Wiener Zeitung" bereits ausführlich berichtet hat, sind die Euro-Scheine reich an Sicherheitsmerkmalen: Neben Wasserzeichen, Sicherheitsstreifen oder Durchsichtsornament, die auch für den Normalverbraucher zu erkennen sind, verfügen die Banknoten auch über Merkmale, die erst unter Bestrahlung mit ultrviolettem Licht sichtbar werden. Die dritte Gruppe der Merkmale zeichnet sich erst unter Infrarot-Bestrahlung ab - die dient der professionellen Identifizierung.

Freilich behält die Europäische Zentralbank (EZB) noch ein letztes Atout in der Hand. Mindestens zwei weitere Sicherheitsmerkmale würden geheim gehalten, verriet Scherz: "Wenn dieser Code geknackt wird, würde das bedeuten, dass wir eine neue Serie von Geldscheinen mit neuen Codes herausbringen müssten - eine wahre Katastrophe."