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Zunächst eine Kampagne

Von Martyna Czarnowska

Wirtschaft

Codename: "Phönix", Motto: "Ausverkauf - nicht mit uns" - mit einer Informationskampagne will sich die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldedienste (GPF) gegen die "Verscherbelung" von Post, Telekom und Postbus wehren. GPF-Vorsitzender Gerhard Fritz hält auch von einem Teilverkauf der Post wenig: Ein strategischer Partner bringe keine Vorteile.


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Mit Streik für ihre Anliegen einzutreten wäre für die Post ein mühevolles Unterfangen. Denn wie die Sympathie der Bevölkerung dafür gewinnen und gleichzeitig Dienstleistungen aussetzen? Daher wird zunächst eine PR-Kampagne gegen den Ausverkauf von Post, Telekom und Postbus gestartet. Sollte die Regierung von ihren Plänen jedoch nicht Abstand nehmen, "steht uns das gesamte Repertoire gewerkschaftlicher Anliegen zur Verfügung", erklärte GPF-Vorsitzender Gerhard Fritz im Rahmen des gestrigen Gewerkschaftstages.

Die Kampagne mit dem Codenamen "Phönix" solle die "Solidarität der ÖsterreicherInnen" wecken, meinte Fritz. Diese seien laut einer IFES-Umfrage mehrheitlich gegen eine Privatisierung der Post: 82% der Befragten lehnten einen Totalverkauf ab. "Die Post braucht keinen strategischen Partner", betonte der Gewerkschafter. Bis zur Liberalisierung der Postdienste 2007 sei die Umstellung auf ein voll wettbewerbsfähiges Unternehmen aus eigener Kraft zu schaffen.

Gegen einen Partner sprach sich auch Erich Huhndorf, oberster Personalvertreter der Telekom Austria, aus: "Wir hatten schon einen strategischen Partner (die Telecom Italia, Anm.), und das hat uns zwei Jahre gekostet."

Die einstweilige Verfügung, mit der das Arbeits- und Sozialgericht Salzburg Postbetriebsräten jegliche Störung des Betriebes untersagt, wollte Fritz nicht kommentieren. Der Vorstand der Post hatte fünf Salzburger Betriebsräte nach einer eintägigen Protestaktion geklagt. Gegen die Gerichts-Entscheidung sollen nun "alle Rechtsmittel" ergriffen werden, kündigte der Gewerkschafter an.