Zum Hauptinhalt springen

Zur Hochform aufgelaufen

Von Peter Bochskanl

Kommentare

Die sonst eher dem Trott der "Zeit im Bild"- | Routine verhaftete Informationsmannschaft des ORF-Fernsehens zeigte am Wochenende, was in ihr steckt, wenn sie durch hereinbrechende Großereignisse gefordert ist.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Ohne Hektik, aber auch ohne einen Katastrophen-Voyeurismus über die Maßen zu bedienen, wurde über die Ereignisse und die Entwicklungen in Japan möglichst objektiv berichtet - über das verheerende Beben, den Tsunami und die Folgen bis hin zum befürchteten GAU von kühlungsdefekten Atommeilern. Das Fernsehen gestaltete einen überaus informativen und superaktuellen Mix aus internationalem Bildmaterial, Zuschaltung von ORF-Korrespondenten aus der Krisenzone und Interviews mit österreichischen Experten sowie beruhigenden österreichischen Politikern.

Und das alles mit einem Schuss gesunder Skepsis, ohne in die Falle der Besserwisserei zu tappen. Der Sendeplan wurde rigoros umgestellt, in der richtigen Erkenntnis, dass etwa ein "Musikantenstadl" nur noch einer Minderheit dumpfer Vergnügungssüchtiger wichtiger sein konnte als die aktuelle Information über die atomare Riesenkatastrophe in Japan.

Nicht nur die routinierte Top-Crew der Moderatoren führte souverän durch das heikle Gelände von Spekulation und spärlicher bis widersprüchlicher Information. Auch jene, die sonst nur die vormittägigen Mini-"ZIB"s moderieren, machten einen überraschend guten Job in den Sondersendungen. Schließlich konnte am Sonntagabend auch "im Zentrum" hochkarätige Experten zu einer wirklich informativen Runde versammeln.