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Zur Sicherheit ein paar alte Herren

Von Christian Mayr

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Nun ist die Katze aus dem Sack: Der ehemalige Weltfußballer und brasilianische Superstar Ronaldinho feiert ein Comeback in der Seleção. Die neue Trainer-Doppelspitze, bestehend aus Luiz Felipe Scolari und Carlos Alberto Parreira, hat den 32-jährigen Ex-Barcelona-Star in den Kader für das Testspiel gegen England am 6.Februar in London einberufen. Ebenso wie Tormann Júlio César (33) und Stürmer Luís Fabiano (32). Das Zeichen, das die beiden Weltmeistertrainer von 1994 beziehungsweise 2002 damit setzen, ist unverkennbar: Eineinhalb Jahre vor der WM im eigenen Land soll mit einer Auswahl an arrivierten Volkshelden der Weltpokal zum sechsten Mal gestemmt - und einem schwächelndem Team, das sich blamablerweise nur noch auf Rang 18 der Fifa-Weltrangliste befindet, neues Leben eingehaucht werden. Dass sich nun auch andere Ex-Stars wie Romario (47), Rivaldo (40) und Ronaldo (37) Hoffnungen auf ein Comeback machen, ist natürlich ein böses Gerücht. Faktum ist jedoch, dass Ronaldinho seinen Zenit längst überschritten und nach der von ihm mitverschuldeten WM-Pleite 2006 keine Großveranstaltung mehr mit der Seleção miterlebt hat. Daher darf bezweifelt werden, dass eine gute Saison bei Atlético Mineiro ausreicht, um dem WM-Turnier seinen Stempel aufzudrücken. Aber die Hoffnung dürfte sein, dass die Routiniers - dazu zählt auch Kaká (30), der erst im Herbst sein Comeback gab - die Jungstars wie Neymar (19) lenken werden. Wenn es mit den alternden Volkshelden nicht funktioniert, wird zumindest der Zorn der 192 Millionen Teamchefs etwas weniger groß sein.