Tina Turner wurde am Sonntag ebenso ärmer wie Russlands Milliardär Viktor Vekselberg. Anstelle der extrem günstigen Pauschalbesteuerung des Kantons Zürichs werden sie in Zukunft dem normalen Steuersystem unterliegen. Eine Volksinitiative gegen das Privileg erhielt bei einer Abstimmung am Sonntag 53 Prozent Zustimmung. Die Gesetze müssen nun geändert werden.
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Die Agentur Reuters schätzt, dass die Regelung etwa 150 Millionäre und Milliardäre betrifft, die im Kanton wohnen, in der Schweiz aber offiziell keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Sie werden bisher nicht wie normale Steuerzahler auf der Basis ihres Einkommens und Vermögens besteuert. Vielmehr wurden ihre pauschal erfassten Lebenshaltungskosten in der Schweiz für die Steuerberechnung herangezogen. Der amtlichen Statistik zufolge zahlen sie pro Jahr im Durchschnitt etwa 100.000 Euro Steuern.
In den reichen Gemeinden der so genannten "Zürcher Goldküste" entlang des Zürich-Sees wurde die von der Alternativen Liste (AL) zur Abstimmung gebrachte und von den Sozialdemokraten unterstützte Vorlage abgelehnt. Die Ja-Mehrheiten kamen aus ländlich geprägten Gemeinden und aus den Städten Zürich und Winterthur.
Es ist damit zu rechnen, dass andere Kantone mit ähnlichen Bestimmungen, nun dem Beispiel Zürichs folgen.