Bürger gründen Plattform "Christen und Muslime". | Wien. Der Karikaturenstreit habe gezeigt, was passieren kann, sagte Paul Schulmeister, freier Journalist und Initiator der Plattform "Christen und Muslime" am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Gemeinsam mit Vertretern aller Glaubensgemeinschaften - allen voran der katholischen und muslimischen - will man ein zivilgesellschaftliches Forum schaffen, das "in Konfliktfällen rasch eingreifen kann".
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Zweifelsohne sei das Zusammenleben ein schwieriges Feld, meinte Schulmeister. Man wolle hier auch gar nichts schönreden. Mit dieser Initiative, die auch Prominente, wie Hannes Androsch, Erhard Busek oder Hubert von Goisern unterstützen, könne man aber im Konflikt rasch agieren und einen Appell an die Politik richten. Falls es so etwas wie einen Karikaturenstreit bei uns in Österreich geben könnte, meinte Schulmeister, wäre man vernetzt.
Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Anas Schakfeh, verwies auf die Vorbildfunktion Österreichs im Zusammenleben mit den Muslimen. Brandstifter werde es immer geben - von beiden Seiten. Von der "islamischen Welt" distanzierte sich Schakfeh. "Wir sind nicht deren Vormund". Es gehe in erster Linie um das Zusammenleben in Österreich. Auch Diakonie-Direktor Michael Chalupka lobte Österreich als einzigartiges Modell. Der Religionsunterricht berücksichtige auch den islamischen Glauben.
Probleme wurden nicht aufs Tapet gebracht. Dass es diese aber auch in Österreich gibt, sprach "Furche"-Herausgeber Heinz Nussbaumer an. Bei seinen Reisen durch das Land sei ihm vor allem bei den Bürgermeistern wenig Sympathie gegenüber Muslimen aufgefallen. Muslime würden oft nicht eingeladen.
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