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"Wiener Zeitung" verkauft Systeme für Online-Beschaffung an Kroatien. | Internationale Konferenz am 14. Jänner. | Wien. Vollelektronische Auftragsvergaben liegen in naher Zukunft. Das EU-Projekt "Pan European Public Procurement Online" (Peppol) zielt darauf ab, öffentliche Beschaffungsvorgänge hundertprozentig elektronisch abzuwickeln - und das europaweit.
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Jedes Unternehmen in Europa soll mit jedem öffentlichen Auftraggeber in der EU via Internet nach den gleichen Verfahren kommunizieren können.
In Österreich ist die öffentliche Auftragsvergabe schon jetzt elektronisch möglich: Über die Online-Plattform "lieferanzeiger.at" können öffentliche Aufträge ausgeschrieben werden.
Individuelles Service
Auf der Internet-Seite "auftrag.at" können Bieter sämtliche Ausschreibungen abrufen beziehungsweise sich eine individuell abgestimmte Liste mit den jeweils interessanten Ausschreibungen zukommen lassen. So kann sich zum Beispiel ein lokaler Elektriker über "auftrag.at" immer über öffentliche Ausschreibungen in seiner Nähe informieren lassen.
Sowohl "auftrag.at" als auch "lieferanzeiger.at" werden von der "Wiener Zeitung" betrieben. Der große Vorteil dieser Online-Vergabe-Systeme: "Man kann sie ohne juristische Vorkenntnisse bedienen. Sie sind sehr benutzerfreundlich", sagt Elisabeth Grünmann von "auftrag.at".
Gerade bei den komplizierten Auftragsvergabeverfahren können häufig Fehler passieren. Wer die Ausschreibung über "lieferanzeiger.at" durchführt, ist hingegen auf der sicheren Seite. "Lieferanzeiger.at stellt sicher, dass alles fristgerecht publiziert wird. Wenn sich an der Ausschreibung etwas ändert, ist das ganz einfach durchzuführen. Über den Lieferanzeiger werden alle, die an der Änderung interessiert sind, automatisch informiert. Man muss sich selbst um nichts mehr kümmern. Bei Fragen kann der kostenlose Helpdesk weiterhelfen, der sowohl für Auftraggeber als auch für potenzielle Auftragnehmer zur Verfügung steht", hebt Grünmann hervor.
Schon heute wird der gesamte Prozess von der ersten Veröffentlichung bis zur Publikation des Zuschlagsentscheides in Hinblick auf die Veröffentlichung abgedeckt. "In knapp zwölf Monaten soll es einen Prototyp geben, der es auch ermöglicht, Angebote elektronisch abzugeben. Wenn wir unser Ziel erreicht haben, werden circa 900 österreichische öffentliche Organisationen in der Lage sein, Vergabeverfahren durchgängig elektronisch abwickeln zu können", erzählt Grünmann.
Erfolgreich in Kroatien
Die Vorzüge der österreichischen Software-Lösung bei öffentlichen Auftragsvergaben scheinen auch die kroatische Regierung überzeugt zu haben. Denn Kroatien hat die österreichische Software gekauft, die Benutzeroberfläche auf Kroatisch übersetzt und die Funktionen an lokale Gesetze angepasst. Die Software ist seit Jänner 2008 in Verwendung. Obwohl in dem Balkanland weit mehr Ausschreibungen als in Österreich erfolgen (täglich 300 bis 350), war für die Anwendung des Programms laut Grünmann "kein einziger Schulungstag nötig".
Die Software gibt es neben Kroatisch und Deutsch auch auf Englisch. Sie wird unter anderem bei der internationalen Tagung zum Thema elektronische Beschaffungsmöglichkeiten in Europa vorgestellt, die von der EU gemeinsam mit "auftrag.at" und der "Wiener Zeitung" am 14.Jänner in Wien organisiert wird.
Nähere Informationen und
Anmeldung unter http://www.epractice.eu/workshop/37